Die Ukraine unter Beschuss Russlands, der Gaza-Streifen ein einziges Krisengebiet, die deutsche Wirtschaft im Sinkflug, der Alltag für viele Menschen in Deutschland schwer bezahlbar und die Klimafolgen präsent – derzeit sind wir mit vielen Krisen gleichzeitig konfrontiert.
So schauen viele von uns mit Sorgen in die Zukunft: In einer repräsentativen Studie im Auftrag der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen gaben 63 Prozent der Befragten an, angstvoll auf das Jahr 2025 zu blicken. In der Befragung im Vorjahr durch das Institut GfK sagten das 59 Prozent.
Eine Umfrage des Hamburger Zukunftsforschers Horst Opaschowski in Kooperation mit dem Ipsos-Institut kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Allerdings gebe es auch Grund zu Optimismus: Denn trotz schwächelnder Wirtschaft sorge sich nur knapp die Hälfte der Befragten um ihre persönliche wirtschaftliche Lage. Fast jeder Zweite schöpfe wieder Hoffnung und resigniere nicht.
Sicher sei auch: Eine solche Endzeitstimmung wie die aktuelle habe es in der Gesellschaft immer wieder gegeben – etwa nach Tschernobyl 1986, dem Golfkrieg 1991 oder dem 11. September 2001, sagte der Zukunftsforscher im Interview der Mediengruppe Bayern. Und so sei "die Verunsicherungen der Bevölkerung nicht von Dauer. Die Menschen wollen schnell wieder einen Positiv-Schub, der sie zuversichtlich nach vorne blicken lässt".
Diese Zuversicht könnten viele etwa aus der Familie ziehen. Denn die vergangenen Jahre hätten gezeigt: Die Familie überlebe alle Krisen, so Opaschowski. Hinzu komme eine neue Solidarität der Generationen sowie die neue Mitmach- und Hilfeleistungsgesellschaft, in der Menschen sich wieder um andere sorgten. "Ein Job. Eine Familie. Ein Ehrenamt: Das ist die neue Glücksformel des Lebens in diesen unsicheren Zeiten."
Wie erleben Sie die momentane Situation? Blicken auch Sie mit Sorge in die Zukunft? Fällt es Ihnen schwer, in diesen Zeiten optimistisch zu bleiben? Oder sind Sie trotz allem zuversichtlich? Und falls ja: Woher kommt diese Zuversicht bei Ihnen? Was ist Ihre Strategie, um mit den vielen aktuellen Krisen umzugehen? Woraus schöpfen Sie Kraft in diesen unsicheren Zeiten?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Prof. Dr. Jürgen Margraf, Psychologe, Ruhr-Universität Bochum
Redaktion: Willi Schlichting und Julia Lührs