Weniger Fleisch, Milch und Eier: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat neue Ratschläge für eine gesunde Ernährung herausgegeben. Insgesamt müsste mehr Pflanzliches auf den Teller kommen. Auch mit Blick auf die Umwelt. Statt 600 sollten nur noch 300 Gramm Fleisch und Eier pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Bei Milchprodukten sollten maximal zwei statt – wie bisher empfohlen – drei Portionen pro Tag drin sein. Besonders oft dürfen Erbsen, Bohnen, Linsen und Nüsse mit dabei sein. Was bleibt ist die Empfehlung, am Tag am besten fünf Mal Obst und Gemüse zu essen.
Sich gesund zu ernähren hält Kopf und Körper fit, das weiß jedes Kind. Doch im Alltag ist zu oft zu viel Zucker, Fett und Fleisch mit dabei. Studien belegen, dass unser Gehirn mit zu viel Fast Food und Zucker nicht gut zurecht kommt. Depressionen und Ängste können leichter auftauchen, Krankentage steigen. Das belastet auch das Gesundheitssystem.
Neue Zahlen zeigen: Starkes Übergewicht ist ein Problem. Weltweit waren 2022 mehr als eine Milliarde Menschen auf der Welt so schwer, dass sie als adipös gelten - also als krankhaft dick. Dieser Anteil hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt. Zu wenig Bewegung, Stress, genetische Veranlagungen können die Ursache sein. Viele sehen allerdings auch die Politik und Lebensmittelindustrie in der Verantwortung. Besondere Steuern für Süßes, neue Regeln für frisches Essen in Kitas und Schulen und Werbe-Verbote für ungesunde Lebensmittel sind im Gespräch.
Ungesundes oder gesundes Essen: Ist das Ihre Privatsache? Oder sollten wir uns als Gesellschaft der Sache annehmen? Sehen Sie Politik und Lebensmittelindustrie in der Verantwortung? Wie beobachten Sie grundsätzlich den Umgang mit Ernährung in Ihrem Umfeld? Und nach welchen Regeln gehen Sie für sich selbst vor?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Prof. Dr. Thomas Kurscheid, Allgemeinmediziner, Arzt für Ernährungsmedizin und Leiter des Adipositas-Zentrum Köln
Redaktion: Julian Troost und Jessica Eisermann