WDR 5 Tagesgespräch
Standortfaktor Hitze: Kühler Kopf in Ihrer Kommune?
Der heißeste Tag, der heißeste Monat, das heißeste Jahr: Der Klimawandel ist längst unwiderrufliche Realität. Die Städte müssen sich darauf einstellen. Wie gut gelingt das bei Ihnen vor der Haustür? Diskutieren Sie mit im WDR 5 Tagesgespräch!
Ein Bündnis der gesetzlichen Krankenkassen und die Deutsche Umwelthilfe haben mithilfe von Luftbildern ausgewertet, wie gut die Städte in Deutschland an die heißer werdenden Sommer angepasst sind. Dafür wurden die versiegelten Flächen dem Grünvolumen (Grünflächen, Bäume) der Stadt gegenübergestellt. Ihr Fazit: Die Kommunen tun zu wenig, um ihre Bewohnerinnen und Bewohner vor Hitze zu schützen. Dabei gibt es aber Unterschiede. In NRW schneiden etwa die Ruhrgebietsstädte Dortmund und Bochum vergleichsweise gut ab, während Langenfeld, Frechen und Hürth schlecht bewertet werden.
Kühlende Grünflächen, grüne Fassaden und Dächer, Versickerungsflächen, Wasserspeicher, mehr Trinkbrunnen, Kühlräume, Sonnensegel, entsiegelte Flächen, Hitzehandbücher und -telefone: Ideen, die Lebensqualität in Städten zu erhalten gibt es viele. Sie halten allmählich Einzug in die Stadtplanung. Auch die Gewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner werden sich ändern müssen. Die mittägliche Siesta im Hochsommer könnte im Rheinland Usus werden. Denn die Hitze hat Folgen für die menschliche Gesundheit. Sie trifft besonders Ältere, Kinder, Kranke und Menschen, die im Freien arbeiten. Schon jetzt steigt die Zahl der Hitzetoten.
Ein Patentrezept für die Anpassung der Städte gibt es nicht. Wie sie lebenswert bleiben können, hängt ebenso von regionalen Klimazonen, der Topografie und der Landschaft ringsum ab, wie vom Erfolg, verschiedene Interessen, Finanzierung und die Ambitionen politischer Akteure in Einklang zu bringen. Für die Kommunen wird das eine große Herausforderung bleiben. Manchen gelingt das offenbar besser als anderen.
Wie gut gelingt das bei Ihnen vor Ort? Wo hat sich Ihre Stadt schon verändert? Wo sehen Sie noch Nachholbedarf? Wie haben Sie Ihren sommerlichen Alltag an das veränderte Klima angepasst? Wo sehen Sie Ihren eigenen Beitrag als Stadtbewohner:in, als Eigentümer:in, Arbeitnerhmer:in oder Konsument:in? Wo sehen Sie Verwaltung und Politik in der Pflicht? Welche Verantwortung kommt der lokalen Wirtschaft zu? Wo kann Ihre Gemeinde von einer gelungenen Anpassung am meisten profitieren? Welche Vision haben Sie für Ihre Stadt?
Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).
Gast: Dr. Valeri Goldberg, Wissenschaftlicher Mitarbeiter TU Dresden
Redaktion: Willi Schlichting und Jessica Eisermann
