Menschen laufen im Sonnenuntergang

Was macht für Sie ein gutes Leben aus?

Was ist ein gutes Leben? Eine zentrale Frage der Philosophie seit der Antike. In unserer Zeit haben wir die Freiheit, unser gutes Leben autonom zu gestalten, was allerdings die Gefahr von Orientierungslosigkeit birgt. Wie geht ein gutes Leben in der Spätmoderne?

Welche Freiheit wir haben, unser Leben zu gestalten, zeigt ein Blick auf den Kalender, sagt der Theologe und Philosoph Martin Breul: Erst in der Neuzeit, mit Beginn der Aufklärung sind Kalender leer, so dass man sie selbst füllen kann. Davor waren sie voll mit Informationen, Hinweisen und Regeln.

Martin Breul

Martin Breul, Philosoph

Das hat also die Aufklärung mit sich gebracht: "Die konkrete menschliche Person wird, als freies und selbstbewusstes Subjekt, die Autorin ihrer Geschichte. Die Suche nach Identität und die Suche nach Glück sind ihr als Aufgabe gestellt." Was das gute Leben ist, kann man selbst bestimmen – solange durch die eigenen Aktivitäten nicht die Freiheiten anderer eingeschränkt werden.

Nun gibt es natürlich zugleich auch eine Fülle an Möglichkeiten und Denkweisen, an denen man sich orientieren kann, nicht muss. Was eignet sich, um tatsächlich Orientierung zu finden? Martin Breul verweist auf das Konzept der Gemeinschaft: Die Möglichkeit eines erfüllten Lebens sieht er da, wo es gute Beziehungen – "gelingende zwischenmenschliche Relationen" – gibt.

Was macht ein gutes und erfülltes Leben aus? Welche Rolle spielt das Miteinander? Was bedeutet für Sie persönlich ein gutes Leben?

Hörer:innen können mitdiskutieren unter 0800 5678 555 oder per Mail unter philo@wdr.de.

Redaktion: Gundi Große