"Auf dem Hintergrund der aktuellen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Weltlage wird schlaglichtartig deutlich, woran es in der jüngsten Vergangenheit gravierend mangelte – an strategischem Denken", sagt der Philosoph und Wissenschaftstheoretiker Klaus Mainzer. Er fordert Politik und Gesellschaft auf, strategische Denken zu lernen, denn nur auf dieser Grundlage lasse sich Verantwortung umsetzen.
Der Schlüssel zu einer guten Strategie für Deutschland und Europa liegt in Mainzers Augen in der Innovation. Das aber widerstrebe vielen Menschen. Stattdessen gebe es eine gewisse "Pfadabhängigkeit", die auch zu der so fatalen Energieabhängigkeit habe. Ein fast unbegreiflicher Fehler: "Jeder Kleinaktionär weiß, dass man sich nie auf eine einzige Aktiensparte verlassen darf, möge sie kurzfristig noch so verlockend sein."
Klaus Mainzer regt an, den Druck der gegenwärtigen Krise zu nutzen, um strategisch und gezielt in nachhaltige Innovationen umzusteigen, dabei aber auf eine hybride Struktur zu achten, die eben nicht nur auf eine Lösung baut. Nur so könne das Innovationsportfolio auf eine nachhaltige und resiliente Zukunft ausgerichtet werden.
Wichtig: "So ein Innovationsportfolio ist dynamisch und muss ständig gestaltet werden." Damit das gelingen könne, brauche es auch digitale Innovation: "Versorgungs- und Lieferketten der Energie sind nur ein Beispiel für komplexe Netzwerke moderne Zivilisation, deren große Daten- und Informationsmengen ohne Digitalisierung und Künstliche Intelligenz nicht zu bewältigen sind."
Wie kann eine nachhaltige Zukunft gelingen? Welche Strategie macht Sinn, um Innovationen durchsetzen zu können? Wird die Technik unsere Zukunft sichern?
Das Philosophische Radio geht auf Tour! Alle Infos finden Sie hier.
Hörer:innen können mitdiskutieren unter 0800 5678 555 oder per Mail unter philo@wdr.de
Redaktion: Gundi Große
