Viele Frauen im mittleren Alter wollen wissen, was mit den Wechseljahren auf sie zukommt und vor allem wollen sie ernst genommen werden. Allerdings wissen Frauen und selbst Gynäkolog:innen viel zu wenig über den Hormonwandel im Körper, sagt die Autorin Miriam Stein. Die 45-Jährige plädiert für einen Paradigmenwechsel und fordert von der Politik mehr Forschung – und viel mehr Aufklärung.
Zwar gibt es viele Ratgeber für die Wechseljahre und das sei auch hilfreich, sagt Stein. Doch diese befassten sich in erster Linie mit Befindlichkeiten statt mit harten Fakten. In ihrem Buch "Die gereizte Frau" thematisiert sie den gesellschaftlichen Umgang mit den Wechseljahren. Und wie Frauen damit umgehen, wie sie gesehen werden und sich selbst sehen, wenn das Älterwerden plötzlich spürbar wird.
Frühere Generationen von Frauen litten leise und verschämt vor sich hin. So wollen sich jedoch heute viele Frauen nicht sehen, weil sie mit 49 Jahren mitten im Leben stehen und sich noch gar nicht alt fühlen.
Das Klimakterium – ein normaler biologischer Prozess und hochpolitisch. Denn das Ende der biologischen Fruchtbarkeit bedeutet nicht automatisch das Ende eines erfüllten Lebens. Im Gegenteil. Es könnte auch die perfekte Zeit für einen Neustart sein.
Buchtipp
Miriam Stein (2023): Die gereizte Frau: Was unsere Gesellschaft mit meinen Wechseljahren zu tun hat. München: Goldmann Verlag. 256 Seiten. 18 Euro. ISBN 978-3442316489.
Hilfreiche Adressen für betroffene Frauen
• Deutsche Menopausen Gesellschaft e.V.
• BZgA – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
• Nobodytoldme.com
• Wechselweise.net
• wexxeljahre.de
Autorin: Melahat Simsek
Redaktion: Julian Troost