2013 wurde die damals 28-Jährige durch einen Zeitungsartikel über Bea Johnson auf die Zero-Waste-Bewegung aufmerksam. Die Amerikanerin hatte es geschafft, mit ihrer sechsköpfigen Familie in einem Jahr nur ein Marmeladenglas voll Müll zu produzieren.
Nach diesem Artikel ändert auch Olga Witt konsequent ihr Leben. Erst geht sie mit dem Stoffbeutel zum Bäcker, dann gründet sie mit Nachbarn eine Einkaufsgemeinschaft. Nudeln, Reis, Kartoffeln lagern fortan in riesigen Säcken in ihrer Wohnung und Freunde holen sie sich in kleineren Portionen ab. Zudem benutzt sie verpackungsfreie Produkte wie festes Shampoo, Menstruationstassen und Hygieneduschen statt Toilettenpapier.
Erst bloggt Olga Witt über müllvermeidende Produkte, dann eröffnet sie einen Onlineshop und schließlich 2016 den ersten Unverpackt-Laden in Köln. Ihren Sohn hat sie weitgehend windelfrei erzogen. Und wenn nötig, legte sie ihm nur Stoffwindeln an.
Olga Witt gründete Kölns ersten verpackungsfreien Laden
Ihren Job als Architektin hat sie da schon lange aufgegeben. Sie gilt nun als Pionierin der deutschen Unverpackt-Bewegung und ist eine gefragte Referentin, Beraterin, Gesprächspartnerin rund um das Thema Zero Waste.
Buchtipp:
Olga Witt (2019): Ein Leben ohne Müll: Mein Weg mit Zero Waste. Tectum Wissenschaftsverlag. 280 Seiten. 20 Euro. ISBN: 978-3828842694
Olga Witt (2019): Zero Waste Baby: Kleines Leben ohne Müll. Tectum Wissenschaftsverlag. 224 Seiten. 20 Euro. ISBN: 978-3828842670
Redaktion: Valentina Dobrosavljević