Martin Becker über "Die Arbeiter"

Arbeiterkind bleibt man – Martin Becker

Arbeiterkind wird man nicht, Arbeiterkind ist man: Das stellt Martin Becker fest, als er den Alltag seiner Kindheit im provinziellen Malocher-Milieu beschreibt, in einer kleinstädtischen Arbeiterfamilie, wie es sie heute nicht mehr geben könnte.

Es sind die "einfachen" Verhältnisse, die der Journalist Martin Becker in seinem autofiktionalen Roman "Die Arbeiter" beschreibt. Er taucht seit 15 Jahren tief in seine eigene Familiengeschichte im sauerländischen Plettenberg ein. Dort waren die Verhältnisse alles andere als einfach: Jeden Monat war das Geld knapp, der Vater verschlossen, die Mutter herrisch, Schnaps und Zigaretten machten die Atmosphäre keineswegs einfacher.

Der Schriftsteller ist das Jüngste von vier Kinder, von der Mutter verwöhnt und vereinnahmt, schafft er den Aufstieg und studiert am Literaturinstitut in Leipzig. Erst spät stellt Martin Becker fest: Er fühlt sich als Sohn eines Bergmanns und einer Näherin fürchterlich fremd unter den Akademikerkindern.

Martin Becker bewahrt als ehemaliges Arbeiterkind den Alltag der sogenannten "kleinen Leute" aus dem Arbeitermilieu vor dem Vergessen.

Redaktion: Beate Wolff

Buchtipp

Martin Becker (2024): Die Arbeiter. München: Luchterhand Literaturverlag. 304 Seiten. 22 Euro. ISBN: 978-3-630-87740-2

Arbeiterkind bleibt man – Martin Becker

WDR 5 Neugier genügt - Redezeit 27.05.2024 22:47 Min. Verfügbar bis 27.05.2025 WDR 5


Download