Karoline Nuckel und Samad Berdjas

Das Lebensende akzeptieren – Karoline Nuckel und Samad Berdjas

Mit 36 Jahren erfährt Karoline Nuckel, dass sie den Krebs in ihrem Körper nicht überleben wird. Zwei Jahre zermürbender Therapien liegen da schon hinter ihr. Doch statt zu verzweifeln, lebt sie die verbleibende Zeit so intensiv wie möglich.

Als bei Karoline Nuckel 2020 Darmkrebs diagnostiziert wird, hat er schon Metastasen in Leber und Lunge gebildet. Die ersten Operationen verlaufen noch gut, aber dann, im Mai 2022, wird klar: Die Krankheit ist zu weit fortgeschritten, eine Heilung nicht mehr möglich. Was bleibt, ist eine palliative medizinische Betreuung, um den aggressiven Fortgang der Krankheit und ihrer Nebenwirkungen so lange und so gut wie möglich in Schach zu halten.

Das verändert auch für Karoline Nuckel noch einmal alles: "Die Nähe zum Tod katapultiert dich auf eine andere Ebene", sagt sie. Alle Lebenspläne werden auf den Kopf gestellt. Zukunft gibt es nicht mehr, nur noch ein Hier und Heute.

Gemeinsam mit ihrem Freund Samad Berdjas beschließt Karoline Nuckel in dieser Situation, sich nicht ihrer Angst und ihrer Verzweiflung zu überlassen, die verbleibende Lebenszeit nicht zu verschwenden, sondern so bewusst wie möglich zu erleben. Das hat sie in den zwei Jahren seit der Diagnose ihrer Krankheit schon eingeübt: Sie hat mit ihrem Freund Reisen unternommen, einen Garten gepachtet und ein altes Haus in der Uckermark gekauft. Sie hat sich im Paragliding versucht und sich ein Tattoo stechen lassen.

Und sie hat alle Fragen geklärt für den Zeitpunkt, an dem ihr Leben zu Ende geht: "Was ich jetzt noch tun kann, ist, das zu genießen, was mir bleibt ... so lange, wie mir dafür Zeit bleibt."

Redaktion: Lars Schweinhage

Das Lebensende akzeptieren – Karoline Nuckel und Samad Berdjas

WDR 5 Neugier genügt - Redezeit 07.09.2023 23:14 Min. Verfügbar bis 06.09.2024 WDR 5


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