Jakob Springfeld

Nazi-Gegner aus Sachsen – Jakob Springfeld

Jakob Springfeld ist in Ostdeutschland geboren und geblieben – trotz rechter Aufmärsche, Gewalt und Hass. Der junge Sachse möchte etwas verändern, kümmert sich um das Erinnern an den NSU-Komplex und setzt sich für Toleranz und Demokratie ein.

Seine politischen Feinde bezeichnen Jakob Springfeld als Nestbeschmutzer. Beleidigungen, offener Hass und Gewaltandrohungen gehören zum Alltag des jungen Linken, der sich in Sachsen politisch engagiert. Seine Freunde wissen: Jakob Springfeld benennt die extrem rechten Strukturen in Ostdeutschland auch deshalb so offensiv, weil der Student in seiner Heimat etwas ändern möchte.

Aufgewachsen ist Jakob Springfeld in Zwickau, wo das Kern-Trio des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) – Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe – elf Jahre lang nahezu unbemerkt untertauchen konnte. Als die drei 2011 aufflog, war Jakob Springfeld sieben Jahre alt.

Auslöser für seinen politischen Kampf im tiefsten Erzgebirge waren die gewalttätigen Ausschreitungen von rechtsextremen Gruppen in Chemnitz 2018. Mittlerweile studiert der 21-jährige Aktivist in Halle an der Saale Politikwissenschaft. Er engagiert sich für einen Antifaschismus, "der von allen Schichten gewürdigt, anerkannt und unterstützt wird", und für eine angemessene NSU-Erinnerungskultur in Zwickau. Für sein zivilgesellschaftliches Engagement wurde Jakob Springfeld als Abiturient 2020 in Stuttgart mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet.

Redaktion: Beate Wolff

Buchtipp

Jakob Springfeld mit Issio Ehrich (2022): Unter Nazis. Jung, ostdeutsch, gegen rechts. Köln: Quadriga 2022. 192 Seiten. 14,99 €. ISBN: 978-3869951249.

Nazi-Gegner aus Sachsen – Jakob Springfeld

WDR 5 Neugier genügt - Redezeit 11.01.2024 22:17 Min. Verfügbar bis 10.01.2025 WDR 5


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