Rechte für "Spenderkinder" – Anne Meier-Credner
Schätzungsweise 100.000 Kinder sind in Deutschland durch anonyme Samenspenden geboren. Oft steht dabei der Wunsch der Erwachsenen im Vordergrund. Anne Meier-Credner, selbst ein Spenderkind, setzt sich für die Rechte der Kinder in der Reproduktionsmedizin ein.
Anne Meier-Credner
Die Diplom-Psychologin Anne Meier-Credner hat einen Verein mitgegründet, in dem sich "Spenderkinder" organisiert haben. Sie wollen, dass die Sicht der Kinder endlich mehr berücksichtigt wird. Denn es geht nicht nur um leblose Zellen oder um das Glück der Eltern, sondern auch um die Bedürfnisse der Kinder, um ihre Identität, ihre Beziehungswünsche und ihre Rechte, sagen sie. Denn es gibt keine Kinder ohne Eltern, und von ihnen haben wir zu je 50 Prozent unsere Gene.
Für die Reproduktionsmedizin, die durch die Vermittlung und den Einsatz von Spermien und Eizellen zu einem milliardenschweren, international agierenden Wirtschaftszweig geworden ist, spielen die Bedürfnisse der Kinder keine Rolle. Weder bei der Vermittlung und Verwendung von Samen- oder Eizellen, noch bei der sogenannten Leihmutterschaft. So entstehen ethische und soziale Probleme, die die Gesellschaft dringend regulieren muss, sagt Meier-Credner. Das könne man nicht den Ärzten überlassen.
Redaktion: Gundi Große