Ein mutmaßlich islamistischer Anschlag erschüttert im August 2024 Solingen. Der 26-jährige Issa Al H. tötet drei Menschen und verletzt acht weitere während eines Stadtfests in Solingen. Der Syrer lebt erst kurze Zeit in Deutschland. Die Tat erschüttert die Stadt und verstärkt Ängste, dass das friedliche Zusammenleben zwischen den verschiedenen Kulturen gefährdet sein könnte. Denn Solingen ist auch das Zuhause von vielen Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Und die Erinnerungen an den rechtsextremen Brandanschlag von 1993, bei dem fünf Menschen türkischer Herkunft starben, sind bei den Solingerinnen und Solingern noch präsent.
Durch den Anschlag wird die Debatte um Migration und Integration auf politischer Ebene neu entfacht. Forderungen nach strengeren Gesetzen, Abschiebungen und einem härteren Vorgehen gegen Straftäter werden laut. Während in den Tagen nach dem Angriff Rechtsextreme in Solingen aufmarschieren, suchen andere, darunter auch viele Menschen syrischer Herkunft, nach Wegen, ihre Solidarität mit den Opfern zu zeigen und für einen Zusammenhalt einzustehen.
Wie haben die Menschen in Solingen die letzten Wochen erlebt? Und wie kann es weitergehen? Falah Elias und Katharina Köll haben die Stadt in der Zeit danach begleitet — sie sprechen mit Pfarrer Jens Meßmann von der Evangelischen Kirche, mit der syrischen Familie Akra’a und erleben, welche Auswirkungen die grausame Tat auf die Menschen hat.
Autor:innen: Falah Elias und Katharina Köll
Redaktion: Jessica Eisermann und Valentina Dobrosavljević