In Deutschland sind – nach den aktuellsten Zahlen der Bundesregierung – circa eine Viertelmillion Menschen ohne Wohnung: auf der Straße, in Notunterkünften oder in ungesicherten Wohnverhältnissen ohne eigenen Mietvertrag. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Wohnungslosigkeit bis 2023 vollständig zu überwinden. Erreicht ist dieses Ziel noch lange nicht.
Die besonderen Bedürfnisse einer bestimmten Gruppe der Wohnungs- und Obdachlosen werden oft vergessen – auch von vielen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe: Menschen ohne Obdach oder Wohnung, die zugleich queer sind: schwul, lesbisch, trans. Eine Gruppe, die es doppelt schwer hat, mit besonderen Diskriminierungserfahrungen und Risikofaktoren in der Biografie, auch mit einem besonderen Schutzbedürfnis gegen Anfeindungen und Übergriffe.
Für sie gibt es fast keine gezielten Angebote in der bestehenden Wohnungslosenhilfe. Aber die Beratungsstelle queerhome in Berlin will das ändern. Sie leistet erste Hilfe bei Wohnungsnotfällen, begleitet die Menschen bei der Suche auf dem angespannten Berliner Wohnungsmarkt – und macht auch Lobbyarbeit für ein unpopuläres Thema, mit dem sich viele Politiker nicht gern beschäftigen.
Autor: Fabian May
Redaktion: Julia Lührs