Für Deutsche Namibia-Touristen gehört Swakopmund zum Pflichtprogramm. Wer die Küstenstadt mit 75.000 Einwohnern am Atlantik besichtigt, geht auf eine Zeitreise in die Vergangenheit und begegnet dem deutschen Kolonialismus mit all seinen Facetten, auch mit seinem schwärzesten Kapitel. Denn neben einer deutschen Kirche, einer deutschen Schule und hübschen Häusern im Stil der Kaiserzeit gibt es auch das Völkermord-Museum.
Das Völkermordmuseum in Swakopmund
Vor knapp vier Jahren hat die Bundesregierung die Verbrechen der deutschen Truppen im heutigen Namibia offiziell als Völkermord anerkannt und sich mit der namibischen Regierung nach langen Verhandlungen auf eine sogenannte gemeinsame Erklärung verständigt. Umgesetzt ist die Vereinbarung allerdings bis heute nicht. Denn ein großer Teil der Nama und Herero lehnt das sogenannte Aussöhnungsabkommen ab. Doch nun könnte durch die anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Namibia wieder Bewegung in die Sache kommen – unabhängig davon, welche Partei gewinnt.
Autor: Stephan Überbach
Redaktion: Detlef Schlockermann und Julia Lührs