Saxophon vor vergittertem Fenster.

Klänge aus dem Knast: Musik im Strafvollzug

Ob gemeinsames Singen im Chor, Proben mit der Rockband oder Rappen – die Beschäftigung mit Musik kann Menschen im Gefängnis helfen, nach ihrer Haftzeit zurück in die Gesellschaft zu finden. Doch nicht überall gibt es entsprechende Angebote, berichtet Tom Daun.

Eine lange Haftstrafe hat in der Regel negative seelische Folgen für die Betroffenen. Die Selbstmordrate in deutschen Gefängnissen ist fast zehnmal so hoch wie die in der Gesamtbevölkerung.

Um der emotionalen und sozialen Verelendung der Betroffenen entgegenzuwirken gibt es in Haftanstalten musikalische Angebote: Oft sind es engagierte Vollzugsbeamte oder Gefängnispfarrer, die sich für musikalische Projekte einsetzen. Oder ehrenamtliche Helfer, etwa Musiker, die hin und wieder "von draußen" kommen.

Die Ergebnisse sind durchweg positiv: Inhaftierte berichten, dass das Musikmachen ihnen Halt und Struktur im monotonen Gefängnis-Alltag gibt. Das Singen im Chor stärkt die soziale Kompetenz, in der Rockband wird diskutiert und gemeinsam arrangiert, beim Erlernen des Gitarrenspiels ist Disziplin, Fleiß und Selbstkontrolle notwendig. Beim Musizieren finden auch hartgesottene, eiskalt wirkende Menschen Zugang zu ihren Gefühlen.

Autor: Tom Daun
Redaktion: Julian Troost

Klänge aus dem Knast: Musik im Strafvollzug

WDR 5 Neugier genügt - das Feature 03.11.2023 20:11 Min. Verfügbar bis 01.11.2024 WDR 5 Von WDR5


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