Erlebte Geschichte (19.07.2020)
Krupp-Betriebsrat Theo Steegmann, einer der Helden von Rheinhausen
Stand: 10.06.2020, 15:48 Uhr
1987 wurde der damalige stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Theo Steegmann zu einer der Gallionsfiguren im Protest gegen die Stilllegung des Krupp-Hüttenwerks in Rheinhausen. Es war ein Arbeitskampf, der in die Geschichte einging.
Von Martina Meißner
Und er war anders, als die Arbeitskämpfe zuvor. Junge Betriebsräte, die sich nicht mehr in erster Linie als Kruppianer, sondern als Gewerkschafter verstanden, sagten dem Vorstand den Kampf an.
Als Krupp-Chef Gerhard Cromme die Schließungspläne für die traditionsreiche Friedrich-Alfred-Hütte in Duisburg-Rheinhausen öffentlich verkündete, traten ihm 3000 wütende Stahlkocher gegenüber. Ein 160-tägiger Kampf um die Hütte begann.
Und die 5300 Beschäftigten waren nicht allein. Ob Bürgerkomitee, Kirchenvertreter, Einzelhändler, Politiker, Betriebsräte anderer Unternehmen, normale Bürger – die ganze Stadt kämpfte um „ihre“ Hütte, um ihre Zukunft.
Das löste eine Solidaritätswelle aus, die schließlich die Menschen im gesamten Ruhrgebiet mobilisierte.
Redaktion Ronald Feisel