Buchcover: "Pasta. Von Alfabeto bis Ziti" von Rachel Roddy

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"Pasta. Von Alfabeto bis Ziti" von Rachel Roddy

Stand: 25.08.2023, 13:44 Uhr

Kann eine Engländerin ein Buch über italienische Pasta schreiben? Man muss ein Genie oder eine Idiotin sein, schreibt sie in ihrem neuen Pasta-Buch, würde man versuchen, die schätzungsweise 500 italienischen Pastasorten in einem einzigen Buch unterzubringen.

Rachel Roddy ist weder das eine noch das andere. Sie lebt seit vielen Jahren in Rom, ist mit einem Italiener verheiratet und hat jetzt das getan, was sie für gewöhnlich sehr erfolgreich für den Guardian, die Financial Times und im National Geographic tut: übers Essen schreiben.

In diesem Fall durchstreift sie das Pastaland Italien vom Norden bis zum Süden und erzählt 50 Nudelgeschichten. Manche haben einen historischen Hintergrund, manche einen geografischen, manche sind ernst, andere weniger und am Ende steht immer ein Rezept.

"Pasta. Von Alfabeto bis Ziti" heißt das Buch. Alphabetisch nach den Namen der Pastasorten geordnet, funktioniert das Ganze wie ein Puzzle, aus dem allmählich Stück für Stück ein Bild des italienischen Pasta-Universums entsteht. Und ganz nebenbei eine kulinarische Kulturgeschichte.

Der amerikanische Journalist Bill Buford, der ein paar Bestseller übers Kochen geschrieben hat, gibt dem Buch vorne auf dem Buchdeckel seinen Segen: "Eines der seltenen Bücher, die Sie für den Rest ihres Lebens benutzen werden". Der Mann hat Recht. Schon allein deshalb, weil es unbedingt ein Buch für die Küche, für den täglichen Gebrauch ist.

Keine Pasta kommt kompliziert oder gar verwegen daher. Man muss keine ausgefallenen Gewürze auftreiben, es sei denn man zählt eine Chilischote dazu. Und das Beste: wenn man im Supermarkt keine Cavatelli findet, nimmt man eben Oriecchette oder Fusilli. Irgendeine Sorte findet sich immer.

Eine Rezension von Christine Westermann

Literaturangaben:
Rachel Roddy: Pasta. Von Alfabeto bis Ziti
Aus dem Englischen von Ulrike Becker
Verlag Antje Kunstmann, 2023
352 Seiten, 38 Euro