Roisin Maguire, ist in Nordirland zu Hause, hat Kreatives Schreiben studiert, aber auch als Türsteherin und Busfahrerin gearbeitet. Und – sie ist begeisterte Sporttaucherin, angelt und schwimmt – egal, zu welcher Jahreszeit. Mit der Materie, um die es in ihrem Erstling geht, kennt sie sich also offenbar aus.
Es gibt immer wieder Romane, die allzu offensichtlich aus erfolgsversprechenden Bauteilen zusammengesetzt sind und die einem trotzdem ans Herz wachsen. Elena Fischer Überraschungserfolg "Paradise Garden" ist so ein Fall, genau wie die beiden Bestseller von Caroline Wahl und auch "Mitternachtsschwimmer", der Debütroman von Roisin Maguire. Es geht um tiefen Schmerz, liebenswerte Außenseiter und die heilsame Kraft der Natur.
Wobei allein schon der Schauplatz hinreißend ist: Das zwischen Meer und grünen Hügeln gelegene irische Dörfchen Ballybrady mit seinen schrulligen Bewohnern. Allen voran die zurückgezogen lebende Grace – eine eigenwillige Erscheinung, deren raue Art schnell ahnen lässt, dass dahinter tiefe Verletzlichkeit steckt.
Eine Rezension von Andrea Gerk
Literaturangaben:
Roisin Maguire: Mitternachtsschwimmer
Aus dem Englischen von Andrea O’Brien
DuMont Buchverlag, 2024
352 Seiten, 24 Euro