In Grenzlitz, einer ostdeutschen Stadt, tobt der Wahlkampf. Zu den Favoriten gehören die grüne Bürgermeisterkandidatin – und ihr Konkurrent von den "Blauen".
Die Autorin Elsa Koester, stellvertretende Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag", taucht tief ein in die Atmosphäre dieses fiktiven Ortes. Sie erkundet die Befindlichkeit der Bevölkerung zwischen grün und blau, zwischen Ideen von einer fortschrittlichen Zukunft und der Angst vor dem Fremden und den vielen Grautönen dazwischen.
Koester ist ein großer Wurf gelungen: Sie braucht keine politischen Schlagworte, sondern läßt ihre Leserinnen und Leser den aufkeimenden Faschismus, seine Macht und die Konsequenzen für den Alltag sinnlich erleben. Ein Buch, das einige Fragen beantwortet, die sich nach den letzten Landtagswahlen sicher viele gestellt haben dürften. Und ein Buch, das verstört. Zu Recht.
Eine Rezension von Gerhard Klas
Literaturangaben:
Elsa Koester: Im Land der Wölfe
Frankfurter Verlagsanstalt, 2024
320 Seiten, 24 Euro