Vesper spezial: 'Fauré authentique'

Zum 100. Todestag von Gabriel Fauré: Musik des französischen Komponisten in der Klanggestalt seiner Zeit – auf Klavieren von Pleyel und Érard, mit darmbesaiteten Streichern und dem Requiem in französischer Latein-Aussprache

Vesper Spezial

Vesper spezial: 'Fauré authentique'

18:04 - 20:00 Uhr

Gabriel Fauré gab als Komponist wie als Lehrer weit in die Moderne reichende künstlerische Impulse. Als Schüler der Pariser École Niedermeyer war er von Jugend an mit der Musik älterer Epochen vertraut. Mit Vorliebe ließ er herbe kirchentonale Wendungen in seine grundsätzlich spätromantische Musiksprache einfließen, innovativ wirkten aber auch die kleineren Besetzungen und gedeckten Klangfarben in vielen seiner Ensemblewerke. In seinem berühmten Requiem beschränkte sich Fauré zunächst auf eine Instrumentalbegleitung aus tieferen Streichern, Orgel, Harfe und Pauken; diese Fassung aus den 1880er Jahren erweiterte er nach und nach um weitere Sätze und Instrumente. Zwei neue Einspielungen des Werks spüren der reizvollen Klanglichkeit in den frühen Fassungen nach. Die Ensembles haben dazu Darmsaiten auf die Streichinstrumente gezogen und singen das Latein in französischer Lautung, wie zu Faurés Zeiten üblich. Auch im Bereich des Liedgesangs und der Kammermusik ist man auf der Suche nach dem 'Fauré authentique' – so der Titel einer neuen Aufnahme seiner Musik für Violoncello und Pianoforte. Und zwei jüngst erschienene CDs zu Faurés Liedschaffen erlauben Vergleiche zwischen den Érard- und den Pleyel-Klavieren, die im Paris des Fin de Siècle en vogue waren.

Von Bernd Heyder

Die Musikstücke zur Sendung