Virtuosität [1] Könnerschaft
Virtuosität gehört zu den faszinierendsten Phänomenen der Musik. Wenn sie sich entfaltet raubt sie dem Hörer den Atem, schlägt ihn in den Bann, stürzt ihn in den Strudel von Ton- und Klangkaskaden…
Dabei ist Virtuosität gerade dann am besten, wenn sie ganz leichtfüßig und unangestrengt daherkommt – grad so, als könne man das doch eben auch mal selbst machen. Doch daraus würde wohl nicht viel werden, denn sie erfordert absolute Beherrschung und Präzision, kurz: Könnerschaft.
Zur Faszination gehört die glänzende Fassade der Stücke, die Pracht der Klanggestalt, das Schillernde, Gleißende. Beides zusammen, der Oberflächenglanz und die Leichtigkeit lassen an Seifenblasen erinnern und oft genug hat die Musik auch keinen besonderen Tiefgang, kann leeres Geklingel sein. Kann, muss aber nicht, wie zu zeigen sein wird. Und auch die komischen Aspekte von Virtuosität werden nicht zu kurz kommen.
* Nikolai Rimsky-Korsakov – Der Hummelflug
– für Orchester – Leopold Stokowski
– für Trompete und Ensemble – Wynton Marsalis
– für Stimme und Cello – Bobby McFerrin, Yo-Yo Ma
– für Klavier – Jorge Bolet
– für Klavier (Cziffra-Fassung) – Arcadi Volodos
* John McLaughlin, Al DiMeola, Paco DeLucia – Friday Night In San Francisco: Mediterranean Sundance
* Gioacchino Rossini – Sia qualunque delle figlie aus La Cenerentola – Enzo Dara (Bassbuffo), Orchestre Du Theatre Communal De Bologne, Riccardo Chailly
* Leroy Anderson – The Typewriter – Eastman-Rochester Pops Orchestra, Frederick Fennell
* Art Tatum – Tea for Two für Klavier
* Heinrich Wilhelm Ernst – Die letzte Rose für Violine allein – Gidon Kremer
Moderation: Frank Hilberg im Gespräch mit Ben Süverkrüp
Redaktion: Frank Hilberg