Der 2013 in Vilnius verstorbene litauische Dichter Marcelijus Martinaitis beschrieb die Lyrik als einzig möglichen Freiraum während der Zeit, in der sein Land zur Sowjetunion gehörte. Ein enges Netz der Überwachung und Zensur tilgte damals verbotene Worte wie „Traurigkeit“, „Verzweiflung“ oder „Kreuz“. Martinaitis schrieb stattdessen von schwarzen Feldern und weißen Pferden und berief sich - wie viele andere Autorinnen und Autoren - auf uralte Motive der litauischen Mythologie: den Donnergott Perkunas, Regenhexen, Ungeister und Teufelchen, die nicht immer böse sind.
Ausstrahlung am 06.August um 12:04 Uhr
Wiederholung am 07. August um 15:04 Uhr
Von Anat Kalman
Redaktion: Imke Wallefeld
Produktion: Deutschandradio 2002