Indianerfantasien überwinden – Indigene Stimmen im Museum
Der Qom-Indigene Oscar Talero aus Argentinien ist zu Besuch in Deutschland. Im Leipziger Grassi-Museum für Völkerkunde korrigiert er falsche Daten im Katalog. 100 Jahre alte deutsche „Indianerfantasien“ treffen auf die indigene Realität.
Von Tobias Mönch
Die Qom kämpfen bis heute gegen den Verlust ihrer Sprache und die Idee, sie existierten längst nicht mehr. Der Zugriff auf die eigene Geschichte liegt noch immer in Händen von weißen Anthropologen und europäischen Institutionen, wie Universitäten und Museen. Auf der Reise des Qom-Indigenen Oscar Talero folgt das Feature dem Faden dieser Geschichte von Unterdrückung und Wiedergewinnung von Argentinien nach Deutschland und zurück. Indigener Fußball in einer ostdeutschen Turnhalle begegnet uns ebenso wie Deutsche Sammler und Abenteurer im argentinischen Gran Chaco. Deutsche Verstrickungen in die Gewaltgeschichte, die die Qom erlebten, tun sich auf: Ein Anthropologe wurde Zeuge eines Massenmords an Indigenen – und schwieg. 100 Jahre später tun sich neue Wege gemeinsamer Erinnerung auf.
Zum 100. Jahrestag des Massakers von Napalpí am 19.7.1924
Ausstrahlung am Samstag, den 20. Juli 2024 um 12.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 21. Juli 2024 um 15.04 Uhr
Von: Tobias Mönch
Redaktion: Johanna Tirnthal/Adrian Winkler
Produktion: WDR 2024