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Porträt der Dichterin und Widerstandskämpferin Olga Bergholz

Mit allem, was lebendig in Dir ist... Die Tagebücher der Olga Bergholz

Stand: 20.08.2021, 17:19 Uhr

Anfang September 1941 begann die Blockade Leningrads durch die deutsche Wehrmacht. Unter den Belagerten war auch die Dichterin Olga Bergholz, die zur prominenten Stimme des Widerstands wurde. Dabei war sie alles andere als eine linientreue Anhängerin Stalins.

Von Anouschka Trocker und Marie Chartron

900 Tage lang versuchten deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg, die Stadt Leningrad auszuhungern. Über 800 000 Zivilisten starben, doch die Stadt ergab sich nicht.
Die Dichterin Olga Bergholz (1910 – 1975) rief ihre Mitbürger auf zum Widerstand, täglich war ihre kämpferische Stimme im Radio zu hören. Ihre Gedichte sind auch heute noch Pflichtlektüre in den Schulen. Doch Olga Bergholz war keine linientreue Kommunistin, als Abweichlerin hatte sie schon im Gefängnis gesessen. Jetzt werden ihre Tagebücher zum ersten Mal unzensiert veröffentlicht. Sie werfen ein neues Licht auf dieser außerordentliche Frau und die sich ständig ändernden Machtverhältnisse, in denen sie lebte. Ihre Vision: "Wenn wir Hitler beseitigen, dann verändern wir auch bei uns zuhause, in unserem Regime einfach alles.“

Ausstrahlung am 04. September um 12.04 Uhr
Wiederholung am 05. September um 15.04 Uhr

Von Anouschka Trocker und Marie Chartron
Redaktion WDR: Adrian Winkler
Produktion: DLF 2020