
Klassisch barocke Tändeleien im Jazz
Immer wieder beziehen sich Jazzmusiker:innen wie Efrat Alony, Luca Sinzera, Tilo Weber oder Olivia Trummer in ihren Stücken auf Kompositionen des Barock, der Klassik oder Romantik, sie sind an ihrem Instrument klassisch ausgebildet, spielen Repertoire aus der sogenannten „E-Musik“ oder liebäugeln mit großem Orchester.
Die israelische, in Berlin lebende Sängerin und Komponistin Efrat Alony etwa präsentiert auf ihrem aktuellen Album ihre Liebe zum Barock-Komponisten Georg Friedrich Händel: In warme, holzige Klänge getaucht bietet sie eine Mischung aus barocker Strenge und Ordnung, gepaart mit emotionalen, extrovertierten Improvisationen. Der Schweizer Bassist Luca Sisera hat Kompositionen mit seiner Jazzband Roofer und großem Sinfonieorchester aufgeführt, Schlagzeuger Tilo Weber stöbert zwar bei seinem aktuellen Trio-Album nicht mehr in Barock- und Renaissance-Partituren, erzeugt aber mit Celesta und Cembalo sowie einigen Kompositionstechniken ein geradezu neo-barockes Jazz-Feeling. Während Olivia Trummer – ausgebildete klassische und Jazz-Pianistin – auf ihrer aktuellen Duo-Platte “Dialogue’s delight” ihre Begeisterung für die europäische Konzertmusik nur hin und wieder durchscheinen lässt.
Worn not wearys | 4:06
Tilo Weber, Petter Eldh, Elias Stemeseder
Se La Mia Morte Brami | 7:20
Tilo Weber & Four Fauns
Alla salma infidel | 8:15
Efrat Alony
Gia Nel Seno | 3:30
Efrat Alony
French Puppets | 5:50
Olivia Trummer
Indifference | 4:02
Olivia Trummer
Rockaway | 7:00
Luca Sisera Roofer
Sonar | 7:44
Alex Koo
Moderation: Anja Buchmann
Redaktion: Tinka Koch