Für Eltern ist es manchmal schwer zu verstehen, was ihre Kinder beim Gaming so in den Bann zieht. Bei vielen schwingt die Sorge mit, dass sich das Interesse an Gaming zu einer Suchtkrankheit entwickeln kann.
In Deutschland zeigen mehr als sechs Prozent der Kinder und Jugendlichen einen krankhaften Umgang mit Computerspielen. Das Spielen wird so wichtig, dass Freundschaften, Schulnoten und die Familie darunter leiden. Betroffene Kinder und Jugendliche können wie bei jeder anderen Suchtkrankheit auch körperliche Entzugserscheinungen entwickeln. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich.
Wer viel spielt, wird nicht automatisch süchtig.
Spielzeit alleine erklärt nicht, warum jemand suchtkrank wird. Trotzdem sollten Eltern im Auge behalten, warum ein Kind gerade viel spielt. Dazu rät Dr. Jan Dieris-Hirche, Oberarzt an der LWL Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Bochum. Durch Probleme in der Schule, Mobbing oder auch familiäre Probleme wie eine Scheidung, kann Gaming zu einem Stress-Ventil für Kinder und Jugendliche werden.
Interesse und wachsames Begleiten
Deswegen sollten Eltern von Anfang den Medienkonsum der Kinder interessiert und wachsam begleiten. "Anstatt die Kinder einfach spielen zu lassen und sich da rauszuziehen, müssen Eltern mit den Kindern zusammen einsteigen und gemeinsam das Medium erforschen", sagt Florian Mortsiefer. Er ist Medienpädagoge am jfc Medienzentrum in Köln. Durch das gemeinsame Spielen können Kinder und Jugendliche auch für suchtfördernde Merkmale von Spielen sensibilisiert werden.