Reporter Erik Butterbrodt berichtet aus Köln über den startenden Bahnverkehr

WDR aktuell 29.01.2024 Verfügbar bis 18.01.2025 WDR

Bahnstreik zu Ende: Zugverkehr läuft an

Stand: 29.01.2024, 09:03 Uhr

Die Züge in Deutschland sollen nun wieder halbwegs normal fahren. Lokführer und Deutsche Bahn hatten sich darauf geeinigt, weiter zu verhandeln. Verspätungen sind aber noch möglich.

Seit Montagmorgen läuft der Bahnverkehr in Deutschland langsam wieder an. Obwohl die Lokführergewerkschaft GDL bereits in der Nacht den Streik beendet hat, läuft der Zugverkehr auf vielen Strecken noch nicht wieder im gewohnten Takt. So verkehrte beispielsweise die für das Ruhrgebiet wichtige S-Bahnlinie 1 am frühen Morgen nur stündlich statt alle 20 Minuten.

Viele Pendler am Dortmunder Hauptbahnhof hatten sich darauf aber offenbar eingestellt, dass die Bahnen noch nicht wieder planmäßig fahren. Nach Informationen eines WDR-Reporters war es am Hauptbahnhof für einen Montagmorgen mit Berufsverkehr außergewöhnlich ruhig.

GDL und Bahn verhandeln wieder

Bis zum Abend soll sich der Verkehr auf der Schiene nach dem frühzeitigen Ende des GDL-Streiks wieder Schritt für Schritt normalisieren. Offiziell hatte der Streik im Personenverkehr am sehr frühen Montagmorgen geendet. Eigentlich hatte die Lokführergewerkschaft geplant gehabt, bis Montagabend 18 Uhr die Arbeit niederzulegen.

Grund für das frühzeitige Ende ist eine Annäherung zwischen Bahn und GDL. Nach Informationen der Lokführergesellschaft hat die Bahn sich bereit erklärt, über alle Kernforderungen der Gewerkschaft verhandeln zu wollen. "Die Tarifvertragsparteien nehmen auf der Basis der schriftlichen Vereinbarung die Verhandlungen wieder auf", heißt es von der GDL.

Keine Streiks bis Anfang März

Reisende steigen am Bahnsteig des Hauptbahnhofs aus einem Regionalzug.

Am Kölner Hbf waren die Bahnsteige schon am Morgen wieder voll

Diese Verhandlungen sollen vom 5. Februar bis zum 3. März gehen. Während dieser Zeit herrsche eine Friedenspflicht, so die GDL. Es darf also nicht gestreikt werden.

"Bis zum Abschluss der Verhandlungen erfolgt keine Kommunikation", schrieb die GDL am Samstagnachmittag in einer Presseerklärung. Zwischenergebnisse seien vertraulich und würden nicht nach außen getragen. Diese Darstellung bestätigte Bahn-Sprecherin Anja Bröker gegenüber dem ARD-Hörfunk.

Inflationsausgleichsprämie von 1.500 Euro

Es sei vereinbart worden, so die Bahn-Sprecherin, dass es noch im März eine Inflationsausgleichsprämie von 1.500 Euro für die Bahn-Mitarbeitenden geben werde. "Außerdem wurde auch vereinbart, über Arbeitszeitmodelle zu verhandeln für alle diejenigen Mitarbeitenden im Schichtbetrieb."

Hoffnung auf baldige Lösung

Mit der nun erzielten Vereinbarung kommt in dem verhärteten Konflikt zum ersten Mal seit Wochen wieder Hoffnung auf eine baldige Lösung auf.

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

GdL-Chef Claus Weselsky

Die Tarifverhandlungen zwischen der DB und der GDL begannen Anfang November. Schon nach der ersten Runde hatte GDL-Chef Claus Weselsky zum Warnstreik aufgerufen, nach der zweiten Runde erklärte er die Gespräche für gescheitert und leitete eine Urabstimmung ein. Seitdem standen die Zeichen auf Eskalation statt Verhandlung.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter am Hauptbahnhof Dortmund
  • dpa
  • Pressemitteilung der GDL
  • ARD-Hörfunk