Die Wisente brauchen eine Lösung

Stand: 23.08.2022, 11:45 Uhr

Das Wisentprojekt in Wittgenstein könnte in seiner jetzigen Form im Winter zu Ende sein. Denn die freilaufenden Tiere sollen eventuell eingefangen werden.

Ein Schreiben der Anwälte des Wisentvereins an die Waldbauern sorgt für Aufsehen. Darin schlägt der Verein verschiedene Möglichkeiten vor, die Bäume der Waldbauern zu schützen.

Ab ins Gatter

Zum Beispiel könnten die Wisente in ein großes Gatter gebracht werden. Das sei aber erst im Winter möglich, weil die Wisente dann so wenig Nahrung in der Natur finden würden, dass sie mit einer Fütterung angelockt, betäubt und entsprechend abtransportiert werden könnten. Außerdem müsse Schnee liegen, um die Spuren der Tiere verfolgen zu können.

Mit Zwangsgeld gedroht

Die Waldbauern sehen das als weitere Verzögerungstaktik. Sie wollen dem Wisentverein eine neue Frist setzen und drohen mit einem Zwangsgeld von 250.000 Euro, falls die Tiere ihre Grundstücke wieder betreten sollte.

Für die rund 25 Wisente wird auch eine andere Möglichkeit erwähnt - die "letale Entnahme", also das Töten der Tiere. Davon wollen aber alle Beteiligten Abstand nehmen, auch die Gegner des Projekts.

Langwieriger Streit

2013 wurden die ersten Wisente bei Bad Berleburg in Wittgenstein frei gelassen, seitdem trotten sie auch durch das Sauerland, knabbern Bäume an und sorgen damit für Streit mit Waldbauern. Der ging sogar bis zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe.

Wisent Kläger

Schälschäden - verursacht von Wisenten

Letztendlich hatten zwei Waldbauern erreicht, dass die Wisente ihre Grundstücke in Schmallenberg nicht mehr betreten dürfen. Werden sie jetzt eingesperrt, dürfte das eigentliche Wisenprojekt nicht mehr zu halten sein sein. Denn es sagt, dass die Tiere sich frei in der Natur bewegen sollen.