Die Bergregion, in der der Vermisste gesucht wird

Auch nach einem Monat keine Spur von Lehrer aus Münster

Stand: 02.09.2024, 12:06 Uhr

Seit dem 1. August ist ein Lehrer aus Münster von der Insel Korsika verschwunden. Nun gab es eine erneute Suchaktion.

Von Marco Poltronieri

Einen Monat nach dem Verschwinden eines Münsteraner Familienvaters auf Korsika gibt es noch immer keine Spur von ihm. Erst vor wenigen Tagen hatten sich Freunde und Familienmitglieder aufgemacht, um auf der Insel erneut nach ihm zu suchen.

Erneute Suchaktion ohne Erfolg

Das Suchteam ist zusammen mit der französischen Polizei noch einmal Wege am Wasser abgelaufen und auch die Strecken abgegangen, wo bislang noch nicht gesucht wurde - leider ohne den kleinsten Hinweis auf den Verbleib des Mannes.

Er war am 1. August zu einer bei Touristen beliebten Flussbettwanderung aufgebrochen, in relativ schwer zugänglichem Gebiet. Die französische Polizei ermittelt weiter vor Ort. Eine weitere Suchaktion ist vorerst nicht geplant.

Gelände ist steinig und dicht bewaldet

Sicher ist: am Morgen des 1. August brach der Mann auf. Bekleidet nur mit Badeshorts, viel mehr hat er offensichtlich nicht dabei. An der Fiumicelli-Brücke, einem bei Touristen durchaus geläufigen und beliebten Ort im Südosten Korsikas, will er in das Flussbett steigen und eine Strecke wandern.

Die Gegend ist wunderschön, aber auch anspruchsvoll, das steinige Gelände und die dicht bewaldeten Abschnitte sind nicht zu unterschätzen.

Keine Spur vom Vermissten

Der Vermisste im Portrait

Weil der Mann nicht zurückkehrte, werden die Behörden informiert. Die französische Polizei, die Bergwacht und die Feuerwehr suchen mit einem Hubschrauber, Spürhunden und Drohnen nach ihm. Nach einiger Zeit wird die Suche ergebnislos eingestellt. Zeugenaufrufe über die sozialen Medien und Aushänge an Campingplätzen ergeben auch keine Hinweise auf den Verbleib des Mannes.

Spendenkonto soll zweite Suche finanzieren

Die Familie will sich damit nicht abfinden. Sie organisiert am 9. August eine private Suche mit Hilfe von Geschwistern, Freunden und Freiwilligen in Absprache mit den Behörden. Aber auch sie finden keine Hinweise, die das Schicksal des 43-Jährigen aufklären können. Ans Aufgeben denkt trotzdem niemand.

Angehörige hatten zusammen mit Freunden und Bekannten des Mannes ein Spendenkonto eingerichtet, um eine zweite Suche zu finanzieren. Auch, weil für eine zweite professionelle Suche technische Ausrüstung erforderlich ist. Innerhalb kürzester Zeit kamen rund 37.000 Euro zusammen.

Polizei Münster hat Kenntnis

Die Polizei in Münster hat mittlerweile Kenntnis von dem Fall. Weil die französischen Behörden allerdings bislang nicht um Amtshilfe gebeten haben, wird sie erst mal nicht tätig, bleibt aber Ansprechpartner. Unterdessen bangt die Familie weiter um das Schicksal des Mannes. 

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter
  • "Corse matin", französische Tageszeitung
  • Pressesprecherin der Familie

Auch nach einem Monat keine Spur von Lehrer aus Münster

WDR Studios NRW 02.09.2024 00:47 Min. Verfügbar bis 02.09.2026 WDR Online


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