Bundesweiter Umweltpreis für Bocholter Aa

Stand: 16.09.2022, 20:00 Uhr

Das Projekt "Hochwasserallianz Bocholter Aa" ist am Freitagnachmittag in Berlin mit dem bundesweiten Umweltpreis "Blauer Kompass" ausgezeichnet worden. Verliehen wird der Preis vom Bundesumweltministerium und vom Bundesumweltamt.

Neun Kommunen, alle an der Bocholter Aa, und der Kreis Borken haben sich zusammengetan für dieses Klimaschutz-Projekt. Nach mehreren Starkregen-Ereignissen und Überschwemmungen war klar: Es muss was passieren in Sachen Hochwasserschutz, und das geht nur gemeinsam.

Dafür erhielten sie nun den "Blauen Kompass", der mit 25.000 Euro dotiert ist. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Umweltbundesamt-Präsident übergaben diese höchste staatliche Auszeichnung für Projekte zur Vorsorge und Anpassung an den Klimawandel.

Hochwasserschutz durch natürliche Entwicklung

Das ausgezeichnete Konzept bezieht den gesamten Flusslauf der Bocholter Aa sowie die Nebengewässer mit ein. Dazu gehören technische und ökologische Hochwasser-Maßnahmen sowie ein Plan zur natürlichen Entwicklung der Aa. Die beteiligten Kommunen Bocholt, Borken, Gescher, Heiden, Isselburg, Raesfeld, Reken, Rhede und Velen wollen ein interkommunales Pegelmesssystem ausbauen.

Für alle Partnerkommunen liegen außerdem "Starkregenkarten" vor, in denen die Auswirkungen solcher Wetterlagen straßenscharf dargestellt werden. Die Gesamtkosten für das Konzept lagen bei 420.000 Euro.

Natur und Naherholung

In Borken-Hoxfeld wurde eine Auenlandschaft vergrößert, so dass dort jetzt rund 22.000 Kubikmeter Wasser aufgenommen werden können. Das Gebiet bietet durch die vielfältigen Gewässerbereiche neue Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten. Der Aa-Radweg erschließt das Gebiet touristisch, das so auch der Naherholung dient.

Insgesamt haben sich 240 Projekte für den "Blauen Kompass" beworben. Der Bundespreis wird vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt verliehen. Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für die Vorsorge und Anpassung an die Folgen der globalen Erwärmung, wie Hitze, Dürre und Starkregen, anzustoßen.

Über dieses Themaerichten wir am 26.09.2022 In der Lokalzeit Münsterland im WDR Fernsehen und auf WDR 2.