Rettungshundetraining im Neanderthal Museum
Lokalzeit Bergisches Land. 22.07.2024. 03:02 Min.. Verfügbar bis 22.07.2026. WDR.
Rettungshundetraining im Neanderthal Museum
Stand: 23.07.2024, 08:12 Uhr
Die Rettungshundestaffel der DLRG Ortsgruppe Haan war zu Gast im Neanderthal Museum – allerdings nicht, um sich die Ausstellung anzuschauen, sondern um für den Ernstfall zu trainieren.
Von Luisa Skrabic
"Wenn Menschen vermisst werden und es darum geht Leben zu retten, dann kommt mein Hund Kuba zum Einsatz", erzählt Kristina Fink von der DLRG Ortsgruppe Haan stolz. Sie ist das Frauchen von Kuba, einer hellbeigen, braun gefleckten Australian Shepherd-Dame mit stahlblauen Augen.
Kuba ist eine von 13 Hunden der Flächensucher-Staffel der DLRG Ortsgruppe Haan und kommt zum Einsatz, wenn beispielsweise Kinder vermisst oder demenziell erkrankte Personen gesucht werden.
Training für den Ernstfall
Damit die Hunde im Ernstfall möglichst schnell vermisste Menschen finden können, wird regelmäßig trainiert – statt in den Bergischen Wäldern eben dieses Mal im Neanderthal Museum. Unter anderem wegen der besonderen Architektur des Gebäudes sagt Trainerkollegin Meike Sommer:
"Unsere Hunde müssen auch in Gebäuden suchen können und das Museum hat eine ganz besondere spiralförmige Bauweise. Da verhält sich die Witterung ganz anders und auch die ausgestellten Tiere und Gegenstände, sondern Gerüche ab, mit denen die Hunde lernen umzugehen."
Hunde sollen Leben retten
An diesem Montagabend sucht Kuba auf der ersten Etage des Gebäudes nach einer freiwilligen Person, die sich zwischen Holzsäulen und einem kleinen Zelt aus Tierfellen versteckt hat, rund 100 Meter von Kuba entfernt. Ohne vorher an einem Kleidungsstück oder der Person selbst gerochen zu haben, soll der Hund die Person nun finden.
"Hunde können menschliche Körper riechen. Sie brauchen dafür keine extra Spur." Auf ein eingeübtes Kommando läuft Kuba los und sucht das Museum ab. Schon nach kurzer Zeit entdeckt er die Person zwischen dem Holz, setzt sich hin und fängt an zu bellen, bis das Frauchen da ist. Als Belohnung gibt es einen gelben Tennisball zum Spielen und ganz viele Streicheleinheiten.
Doch nicht nur die Tiere müssen eine Ausbildung absolvieren, auch die Frauchen und Herrchen der Rettungshunde sind ausgebildet. Die Hundeführer werden unter anderem geschult in Rettungsschwimmen, Sanitätsausbildung, Erste-Hilfe am Hund und brauchen eine Funkausbildung.
Hundeführer arbeiten ehrenamtlich
Die Ausbildung dauert in etwa zwei Jahre und geschieht freiwillig, denn die Hundeführer bei der Ortsgruppe sind ehrenamtlich tätig. "Die Ausbildung ist zwar ordentlich aber vor allem an so Tagen wie heute macht es besonders viel Spaß", sagt Meike Sommer.
An welchen besonderen Ort es das nächste Mal geht, steht noch nicht fest. "Wir freuen uns immer über Angebote aus der Region" sagt Meike lächelnd, während Kuba sich schon auf die Suche nach der nächsten Person macht, die sich an diesem Abend im Neanderthal Museum versteckt hat.
Unsere Quellen:
- Reporterin vor Ort
- DLRG Haan