Das Reliquienkreuz aus vergoldetem Silber wurde gestohlen

Kostbare Reliquie aus Gütersloher Kirche gestohlen

Stand: 21.02.2023, 16:03 Uhr

Nach dem Diebstahl eines Reliquienkreuzes in der Kirche St. Pankratius in Gütersloh bittet die Polizei um Zeugenhinweise. Sie muss klären, ob die Tat ein gezielter Kunstraub gewesen sein könnte.

War es ein Kunstraub? Diese Frage stellen sich die Verantwortlichen in der Kirchengemeinde St. Pankratius in Gütersloh, nachdem unbekannte Diebe das Reliquienkreuz aus der Kirche gestohlen haben.

Das Kreuz von 1875 ist aus vergoldetem Silber und trägt gleich zwei Reliquien in sich. Unter anderem eine des Heiligen Laurentius – "einem der wichtigsten Märtyrer, den die katholische Kirche kennt", erklärt Elmar Quandte, der Pfarrer von St. Pankratius und Leiter des pastoralen Raums Gütersloh.

Reliquien "von unsagbarem Wert" für die Gemeinde

Das Reliquienkreuz von St. Pankratius in Gütersloh

Das Reliquienkreuz von St. Pankratius in Gütersloh

"Die Diebe haben die Kirche geschändet, weil sie sich an dem Heiligen vergriffen haben. Sie haben sich nicht nur an dem Kreuz vergriffen, das eine Goldschmiedearbeit ist, sondern eben auch an den Reliquien, die für die Gemeinde von unsagbarem Wert sind", so Quandte.

Pfarrer vermutet Kunstraub

Vermutlich waren die Täter schon drei Tage vor dem erfolgreichen Diebstahl das erste Mal in der Kirche. Dabei war das Sicherheitsglas beschädigt worden und das Kreuz war in der Schutzstehle umgefallen. Dass die Täter ein zweites Mal kamen, spricht für Quandt dafür, dass sie nicht nur hinter dem Silber her waren, sondern das Kreuz mit den Reliquien im Auftrag eines Sammlers oder für den ausländischen Schwarzmarkt gestohlen haben könnten.

Die Polizei bittet darum, dass Zeugen sich melden, die in der vergangenen Woche verdächtige Personen rund um die Kirche St. Pankratius gesehen haben. Man stehe noch ganz am Anfang der Ermittlungen. Die Frage, ob die Tat ein gezielter Kunstraub gewesen ist, wird noch eine Weile offen bleiben.

Über das Thema berichten wir am 21.2.23 in der Lokalzeit OWL im Hörfunk auf WDR 2 und im WDR Fernsehen.