Betroffen ist das Engelbert-Kaempfer-Gymnasium in Lemgo im Kreis Lippe. In den Sommerferien war dort die Raumluft untersucht worden, jetzt liegen die Ergebnisse vor.
Die Stadt Lemgo spricht in einer Mitteilung von einem "auffälligen Wert" bei der PCB-Konzentration. Soll heißen: Die Werte sind zu hoch.
Stoff könnte krebserregend sein
Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind langlebige chlorierte Kohlenwasserstoffe, die sich in der Nahrungskette anreichern können und in Verdacht stehen, krebserregend zu sein. PCB wurden in der Vergangenheit in großer Menge produziert, sind aber durch die Stockholmer Konvention mittlerweile verboten. In Gebäuden kommen PCB-Belastungen laut Bundesumweltamt relativ häufig vor, weil PCB in der Vergangenheit als Fugendichtungsmasse eingesetzt wurden. Das könnte auch im aktuellen Fall die Quelle der belasteten Raumluft sein - sicher ist das aber noch nicht.
Schule muss zusammenrücken
Für die Schulleitung und die Lehrkräfte bedeutet das Ergebnis der Messungen Stress – denn sie müssen alles umorganisieren. Ein ganzes Gebäude bleibt zu, 16 Klassenzimmer und eine Sporthalle dürfen nicht genutzt werden. Die Schüler aus den betroffenen Räumen müssen erst einmal in anderen Gebäuden der Schule unterrichtet werden.
Nicht in allen Räumen gab es erhöhte Werte – aber die Schule will jetzt vorsichtshalber überall nochmal nachmessen. "Die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte und aller Nutzerinnen und Nutzer hat für uns oberste Priorität", lässt sich Bürgermeister Markus Baier in einer Mitteilung der Stadt Lemgo zitieren.
Messungen waren erst in den Sommerferien möglich
Die Stadt bezeichnet dies sinngemäß als nicht vermeidbar. Die geringfügig erhöhten PCB-Werte der ersten Messung habe man in einer zweiten Messung unter schlimmsten Bedingungen überprüfen wollen. Dafür habe man die Mitte der Sommerferien abwarten müssen. Also drei Wochen ohne Lüftung und "gezielt unter extremen Wärmebedingungen", wie die Schule schreibt.
Die Messung auszuwerten, dauert dann mindestens eine Woche, manchmal aber auch mehrere Wochen, wie offenbar in diesem Fall. Messungen im Normalbetrieb mit Messungen unter Extrembedingungen zu kombinieren ist laut Stadt ein gewöhnliches Verfahren.
Bereits bei Messungen im vergangenen Schulhalbjahr waren zwei geringfügig erhöhte Messergebnisse festgestellt worden. Laut der Stadt Lemgo wurde daraufhin verstärkt gelüftet und gereinigt.
Neue Ergebnisse in den nächsten Wochen
Neue Messergebnisse erwartet die Stadt erst in den kommenden Wochen. Erst danach sei klar, "ob und welche Teile des Gebäudes weiterhin genutzt werden können, während die Vorbereitung einer Sanierung läuft." Dass Teile saniert werden müssen, ist aber klar.
Unsere Quellen:
- Stadt Lemgo
- Engelbert-Kaempfer-Gymnasium in Lemgo