Am Dienstag Morgen traten Soldatinnen und Soldaten an zum "feierlichen Umgliederungsappell der Panzerbrigade 21". Die Augustdorfer bekommen Kolleginnen und Kollegen dazu, die aus dem niedersächsischen Rotenburg/Wümme kommen. Die Führungswechsel für einige Einheiten wird durch die Übergabe der Bataillonsflaggen symbolisiert.
Umgliederung mit politischem Hintergrund
Hinter der militärischen Zeremonie steckt aber viel mehr - nämlich eine ganz neue Aufgabe für die Augustdorfer. Sie sollen in Zukunft mit leichteren Fahrzeugen innerhalb weniger Tage verlegt werden können, um reaktionsfähiger zu werden. "Wir sehen die Bedrohung an der NATO-Ostflanke. Das ist nicht mehr wie im Kalten Krieg im Harz oder in der Rhön, sondern hunderte Kilometer entfernt", sagte Marco Eggert, Oberst der Panzerbrigade 21.
Diese sogenannten "Mittleren Kräfte" sind neu für die Bundeswehr. Die Augustdorfer sind die ersten, die sich darauf vorbereiten. Im Notfall sollen sie die Ostgrenze der NATO verteidigen. Schon jetzt hat die Bundeswehr einige hundert Soldaten in Litauen stationiert, die dort mit der litauischen Armee üben – also nicht allzu weit entfernt vom Krieg in der Ukraine.
Kurzfristig in den Einsatz
Die lippischen Soldatinnen und Soldaten könnten in Zukunft kurzfristig in gefährliche Einsätze geschickt werden. Oberst Marco Eggert will versuchen, nicht nur sie, sondern auch mögliche Sorgen ihrer Familien nicht aus den Augen zu verlieren:
"Wir werden natürlich diesen Auftrag unseren Männern und Frauen erklären, sodass wir bemüht sind, die Belange unserer Soldatinnen und Soldaten in ihrem Privatleben so in Einklang zu bringen, dass es möglichst planbar ist. Das ist das Ziel."
Rasche Neustrukturierung
Im vergangenen Februar musste die Brigade 14 Kampfpanzer Leopard 2 in die Ukraine abgeben. Die Augustdorfer standen weitgehend ohne Panzer da. Viel Zeit, sich an die neuen Aufgaben zu gewöhnen, bleibt nicht: Bereits im Januar sollen die Augustdorfer für eine Verlegung nach Litauen einsatzbereit sein.