Mehrere Schusswaffen: Sturmgewehre, Präzisionswaffen, Armbrust, Granaten, Munition

Waffen, Drogen, Bargeld: Ermittlern gelingt Schlag gegen Rauschgifthandel

Stand: 20.03.2024, 15:43 Uhr

Die Polizei hat am Sonntag zwei Münsteraner vorläufig festgenommen. Bei Wohnungsdurchsuchungen stießen die Fahnder auf Schusswaffen, Drogen und knapp eine halbe Million Euro.

Wie erst am Mittwoch bekannt wurde, schlugen die Fahnder nach fast sieben Monaten Ermittlungsarbeit am Sonntag zu. Sie nahmen zwei Männer fest, die in den Niederlanden rund 24 Kilo Marihuana im Wert von rund 120.000 Euro in einen kleinen Lkw geladen hatten.

Ein 55-jähriger Mann hatte die Fahrt mit der illegalen Ware nach Münster übernommen, so die Polizei. Bei seiner Ankunft griffen die Beamten zu, wenig später konnte auch der 61-jährige Tatverdächtige in Münster festgenommen werden.

Eine halbe Million vergraben im Garten

Viele fünzig-Euro-Scheine, Viele Braune Pakete mit Drogeninhalt

Anschließend durchsuchten die Ermittler mehrere Objekte. Im Garten des 61-jährigen fanden sie knapp 450.000 Euro - versteckt in Eimern - unter der Erde. Neben dem Bargeld stellten die Fahnder in den Wohnungen auch mehrere Schusswaffen sicher.

Bei dem älteren Mann fanden sie eine AK 47 Kalaschnikow, eine HK 53 (Heckler und Koch) mit Zielfernrohr, eine MP 2A1 (Uzzi) und ein Plastikfass mit Munition und Handgranaten. Für die Sicherung der Waffen rückten Spezialkräfte des LKA an. Darüberhinaus wurden mehrere hundert Gramm Marihuana und ein Kilo Ecstay-Tabletten sichergestell

Verdeckter Kriegsbunker im Garten

Dunkler Bunkereingang, etwas verwachsen

Kriegsbunker auf dem Grundstück des Festgenommenen

Am Wohnort des 55-Jährigen entdeckten die Fahnder einen verdeckten Kriegsbunker auf dem Grundstück. Diesen hatte der Mann wohl schon vor einigen Jahren mit gesicherten Eingangstüren ausrüsten lassen. Nach ersten Erkenntnissen nutzte der Tatverdächtige den Bunker als Rauschgiftdepot.

Die Ermittlungen brachten die Einsatzkräfte auch auf die Spur mutmaßlicher Cannabisabnehmer. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen fand die Polizei ebenfalls scharfe Schusswaffen, Munition, Pistolenmagazine, eine "Russische Langwaffe", Bargeld und weitere Drogen.

Tatverdächtige lebten unauffällig

Mehrere Plastiktüten, sichtbar gefüllt mit Marijuana

Die Tatverdächtigen gingen offenbar äußerst konspirativ vor. Nach außen verhielten sie sich zurückhaltend, mit einem vollkommen unauffälligen Lebensstil - so die Polizei. Seit August 2023 ermittelte die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift gegen die beiden Männer. Die Tatverdächtigen sollen seit Jahren mehrfach im Jahr Kokain und Marihuana im zweistelligen Kilobereich aus den Niederlandern geschmuggelt und hier verkauft haben. Für den Schmuggel sollen sie einen eigens dafür präparierten kleinen Lkw genutzt haben.

Die beiden Männer befinden sich in Untersuchungshaft. Auch die beiden mutmaßlichen Drogenkäufer erwartet ein Strafverfahren.

Polizei und Zollfahndung ermitteln in Münster bereits viele Jahre erfolgreich und gemeinsam in Fällen schwerer und organisierter Rauschgiftkriminalität. Dazu wurden die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift, bestehend aus Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Münster und des Zollfahndungsamtes Essen, bereits 1992 gegründet.

Waffen, Drogen, Bargeld: Ermittlern gelingt Schlag gegen Rauschg

WDR Studios NRW 20.03.2024 00:45 Min. Verfügbar bis 20.03.2026 WDR Online


Darüber berichtet der WDR am 20.03.2024 auch in der Lokalzeit Münsterland im Radio auf WDR2.

Unsere Quellen:

  • Polizei Münster