Es ist eine Mammutaufgabe, die der Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe nun umsetzen will. Er möchte 60 Züge bestellen, die ihre Energie aus großen Batterien beziehen. Sie sollen vor allem dort rollen, wo E-Triebwagen nicht durchweg Strom aus Oberleitungen abzapfen könnten.
Leasing statt Kauf
Die Züge, um die es gerade geht, will der Verband nicht kaufen, sondern nur leasen. Das soll wirtschaftliche Vorteile bringen. Voraussichtlich ab dem Fahrplanwechsel Ende 2028 sollen die E-Bahnen zwischen Münster und Bielefeld, sowie zwischen Münster und Coesfeld fahren.
Solch ein batteriebetriebener Zug könnte künftig in Münster fahren
Schon früher könnten 10 Batterie-Züge zwischen Münster und Sendenhorst rollen. Die hat der Verband bereits gekauft. Das Problem hier: Die Schienen müssen noch reaktiviert werden. Das Planungsverfahren verzögert sich. Vielleicht gelingt das bis 2027, sagen die Planer.
Energienetz vor Ausbau
Die neuen Bahnen könnten, wo es möglich ist, per Oberleitung nachgeladen werden. Außerdem sollen Bahnhöfe künftig auch Ladestationen sein. Entsprechende Zugladepunkte könnten beispielsweise am Hauptbahnhof in Münster entstehen. Ohne einen Ausbau wäre das Energienetz hier aber damit überfordert.
In Ostwestfalen sollen die Züge mit der neuen Batterie-Technik gleich auf sechs Strecken unterwegs sein. Dazu zählen beispielsweise Linien von Bielefeld nach Detmold, Osnabrück oder auch Paderborn. Hier plant der Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe aber einen späteren Start, als im Raum Münster.
Dieselloks sind Auslaufmodelle
Die "Dekarbonisierung" im Bahnverkehr ist eines der umweltpolitischen Ziele, das die Verkehrsplaner in Westfalen-Lippe nun umsetzen wollen. Seit Jahrzehnten sind Dieselloks im ländlichen Raum erste Wahl, wo es nicht durchweg Oberleitungen gibt. Doch das Ende dieser Ära ist nun besiegelt.
Die neuen Bahnen bieten weitere Vorteile: Sie sind leiser unterwegs, als Dieselloks, können schneller beschleunigen und Fahrzeiten somit verkürzen. Batteriebetriebene Züge sind ein zentraler Bestandteil des geplanten S-Bahnnetzes Nordwestfalen.
Unsere Quellen:
- Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe
- WDR-Reporter
