Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der 55-Jährige seine Mutter absichtlich verbrennen wollte. Ihm droht eine lebenslängliche Haftstrafe. Der Vorwurf: Mord. Er sitzt in Untersuchungshaft.
"Wir werten die Tat derzeit als Mord, da wir davon ausgehen, dass der Beschuldigte den Feuertod seiner Mutter herbeiführen wollte", so Alexander Görlitz von der Staatsanwaltschaft Detmold. Damit sei das Mordmerkmal "Grausamkeit" gegeben.
Motiv noch unklar
Bislang gibt es keine Aussagen dazu, ob auch Beweise für eine Brandstiftung gefunden wurden. Die Ruine konnte erst am Dienstag von den Ermittlern betreten werden. Der Beschuldigte schweigt bislang zu den Vorwürfen. Auch die Frage nach dem Motiv ist noch ungeklärt.
Mann ist bereits verurteilter Straftäter
Die Nachbarn beschreiben den Mann als streitsüchtig und jähzornig. 2021 wurde er bereits wegen gefährlicher Körperverletzung zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Damals schoss er einem Nachbarn ins Gesicht, als dieser am Silvestermorgen mit einer Kettensäge einen Baum fällen wollte.
Ein Jahr später wurde der Beschuldigte erneut wegen des Vorwurfs der Beleidigung und Bedrohung verurteilt, so Alexander Görlitz. Er drohte den Nachbarn, ihre Häuser niederzubrennen, da er sich wohl wegen des Silvesterlärms provoziert fühlte. Hierfür erhielt er eine sechsmonatige Freiheitsstrafe, die aber noch nicht rechtskräftig ist.
Die Hintergründe zum Brand
Der Brand brach am Freitag in dem Wohnhaus in Detmold aus. Der 55-Jährige rief selbst die Feuerwehr. Mehrmals gab er an, dass niemand mehr im Haus sei. Erst als die Rettungskräfte eine Silhouette am Fenster wahrnahmen, erinnerte er sich an seine Mutter.
Die Rettungskräfte mussten die 77-Jährige mit einer Drehleiter aus dem Haus retten, weil die Frau anders nicht mehr erreicht werden konnte. Inzwischen brannte auch der Dachstuhl des Hauses. Die Rettungsversuche kamen zu spät. Am Samstag erlag die Frau ihren schweren Verletzungen.
Über dieses Thema berichtete der WDR im Hörfunk und im Fernsehen in der Lokalzeit OWL.
