Mann auf offener Straße erschossen - Prozessauftakt in Hagen

Stand: 23.10.2023, 07:31 Uhr

Vor dem Landgericht Hagen hat der Mordprozess gegen einen zur Tatzeit 23-jährigen Mann begonnen. Er soll Anfang Mai sein Opfer am Lüdenscheider Busbahnhof erschossen haben. Täter und Opfer stammen aus Syrien.

Die Tat geschah am helllichten Tag. An einem Nachmittag, mitten in der Lüdenscheider Innenstadt, schoss der Angeklagte nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft einen 24-Jährigen nieder. Er starb kurz danach an seinen Schussverletzungen in einem Krankenhaus.

Zu sehen ist ein Vorzimmer des Schwurgerichts.

Der Angeklagte muss sich vor dem Schwurgericht verantworten.

Die Polizei nahm kurz nach der Tat zwei Jugendliche (15 und 18 Jahre) fest, ließ sie wegen mangelndem Tatverdachts wieder frei. Der jetzt angeklagte Mann wurde mit Foto zur Fahndung ausgeschrieben. Der öffentliche Druck war wahrscheinlich so groß, dass er sich einige Tage später selbst stellte.

Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass sich Täter und Opfer kannten und wegen Streitigkeiten rund um Drogengeschäfte aneinandergerieten.

Urteil soll im Januar 2024 gefällt werden

Die Anklage lautet auf vorsätzlichen, vollendeten Mord, bei dem die Ankläger das Merkmal der Heimtücke als erfüllt sehen. Sollte das Gericht zum gleichen Ergebnis kommen, droht dem Angeklagten lebenslange Haft. Das Gericht hat 17 Verhandlungstage angesetzt.