Ein Schild mit der Aufschrift "Arzt" hängt an einer Straßenlaterne

Projekt "LocalHero" gegen Ärztemangel in Südwestfalen

Stand: 23.02.2024, 16:05 Uhr

Die Hausarzt-Versorgung auf dem Land soll verbessert werden. Deshalb nehmen mehrere Kommunen aus Südwestfalen an dem Landarzt Projekt "LocalHero" teil.

Von Heiko Dolle

Diejenigen, die zum lokalen Helden, zum Local Hero werden sollen, studieren noch. Medizin. 24 angehende Ärztinnen und Ärzte der Uni Witten/Herdecke hatten schon im vergangenen Jahr die Möglichkeit, erfahrenen Hausärzten auf dem Land über die Schulter zu schauen.

Projekt findet erneut statt

Sie konnten bei der Untersuchung von Patienten dabei sein und selbstständig Patienten-Gespräche führen. Jetzt sollen sie weitere Erfahrungen sammeln.

LocalHero: Kampf gegen den Hausärztemangel auf dem Land

00:16 Min. Verfügbar bis 23.02.2029


Versorgungslücken sollen geschlossen werden

An dem Landarzt-Projekt in Südwestfalen nehmen Arztpraxen unter anderem aus Balve, Lippstadt und Olpe teil. Aber auch Hausarztpraxen aus dem Hochsauerlandkreis und dem Siegerland wollen so Lücken schließen, wenn Hausärzte in Rente gehen.

Wichtige Erfahrungen für Studierende

Arzt misst bei einem Patienen Blutdruck in einem Behandlungszimmer, Symbolbild

Die Studierenden lernen den Alltag in einer Hausarzt-Praxis kennen.

Der Medizin-Student Justus Klein hatte zum Beispiel im vergangenen Jahr eine Praxis in Olpe besucht. "Ich war positiv überrascht, wie nah die Bindung zu den Patienten dort ist. Dort wird niemand nach Hause geschickt, ohne einen Therapieansatz oder zumindest einen Vorgehensplan zu haben."

Gefördert durch den Bund

Das Landarzt-Projekt findet in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt. Es wird vom Bundesministerium für Gesundheit mit 1,7 Millionen Euro gefördert. Andere ländliche Regionen wie das Münsterland verfolgen an ihren Universitäten mitunter ähnliche Ansätze.

Erschreckende Entwicklung

Schon heute besteht in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens ein akuter Mangel an Hausärzten und Hausärztinnen. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren aufgrund der Altersstruktur der Ärzteschaft verschärfen, warnt die Uni Witten/Herdecke.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort