Letzte Generation: Blockade-Aktion in Senden
Lokalzeit Münsterland. 19.03.2024. 02:38 Min.. Verfügbar bis 19.03.2026. WDR. Von Florian Dolle.
Letzte Generation blockiert Bundesstraße 235 in Senden
Stand: 19.03.2024, 17:19 Uhr
Klimaaktivisten blockierten die Kreuzung in Höhe der Wilhelm-Haverkamp-Straße in Senden. Für mehrere Minuten ließen sie keine Fahrzeuge durch. Autofahrer mussten sich gedulden.
Von Ann-Christin Voßkühler
"3 Minuten nachdenken über 3 Grad mehr!", heißt die Aktion der letzten Generation in Senden. Sie blockierten am Nachmittag die Kreuzung an der Wilhelm-Haverkamp-Straße im Ortskern von Senden. Für ungefähr 3 Minuten blockierten sie die Kreuzung in eine Richtung. Danach war die Straße für eine Grünphase wieder frei, bis sie wieder blockiert wurde.
Robert Hülsbusch, Mitorganisator der Blockade
"3 Minuten reichen, wir wollen nicht nerven, nur einen kurzen Moment inne halten", sagt Robert Hülsbusch, einer der Teilnehmer. Die Gruppe aus dem Kreis Coesfeld möchte damit auf die Notwendigkeit des Klimaschutzes aufmerksam machen.
Erstmals mit vorherigem Aufruf
Die Gruppe, die sich im vergangenem Jahr im Kreis Coesfeld gegründet hat, rief erstmals öffentlich dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Jeder der wollte, konnte sich vor Ort anschließen und an der Blockade teilnehmen.
Die Klimaaktivisten aus dem Kreis Coesfeld hatten bereits im Vorfeld bei der Polizei die Blockade angezeigt. "Es ist schön, dass wir in dieser Weise mit der Polizei zusammenarbeiten können", so die Aktivisten.
Strategiewechsel bei der letzten Generation
Seit März 2024 hat die letzte Generation deutschlandweit ihre Strategie gewechselt. Sie wollen sich nun nicht mehr auf die Straße kleben, sondern die Blockaden vorher anmelden. Die Klimaaktivisten aus dem Kreis Coesfeld, die zwischen 50 und 75 Jahre alt sind, hatten ihre Proteste immer schon vorher angemeldet.
Radikale Proteste, wie man sie aus Großstädten kennt, sind der Gruppe einfach zu gefährlich, so Hülsbusch.
Folgen im Feierabendverkehr
Die kurzen Blockaden hatten nur kleinere Auswirkungen auf den Feierabendverkehr. Immer wieder wurden Autos durchgelassen, sodass die Autofahrer nur wenige Minuten warten mussten.
Polizei begleitete die Aktion
Im Vorfeld kündigte die Gruppe die Aktion bei der Polizei Cosfeld an. Diese sei nach dem Versammlungsgesetz genehmingt worden, so Polizeisprecherin Britta Venker. Außerdem gab es ein Gespräch zwischen der Behörde und den Klimaaktivisten, um einen "vernünftigen Kompromiss zu finden", so Venker. Auf der einen Seite geht es um das Anliegen, auf den verstärkten Klimaschutz hinzuweisen, auf der anderen Seite, um das Interesse der Allgemeinheit an Mobilität. Beides sei hier zu beachten, sagt die Polizeisprecherin.
Weitere Proteste geplant
Robert Hülsbusch betont, dass weitere Blockaden geplant sind. Die Klimaaktivisten werden aber auch diese vorab bei der Polizei anmelden.
Unsere Quellen:
- Polizei Coesfeld
- WDR-Reporterin vor Ort
- Letzte Generation Kreis Coesfeld