Seit April ruht die Einstufung als Landesstützpunkt – für die HSG Blomberg-Lippe ist das ein schwerer Schlag. Seit Jahren werden dort junge Handballerinnen ausgebildet. Hintergrund sind Vorwürfe ehemaliger Spielgerinnen gegen HSG-Trainer wegen psychischen Drucks. Der Verein will nun ein Präventionskonzept erarbeiten.
Erste Vorwürfe wurden vor einem Jahr bekannt
Vor knapp einem Jahr waren Vorwürfe gegen den damaligen Trainer von Borussia Dortmund, André Fuhr, laut geworden. Er soll Spielerinnen massiv unter Druck gesetzt und beleidigt haben. Auch bei der HSG Blomberg-Lippe, wo er zuvor viele Jahre erfolgreich gearbeitet hatte.
Zum Jahreswechsel geriet dann auch der aktuelle HSG-Coach Steffen Birkner in die Kritik. Auch er habe Spielerinnen drangsaliert und beleidigt, Betroffene sprechen von hohem psychischen Druck, der im Verein ausgeübt werde.
Land fordert "echten Aufklärungswillen"
Die HSG Blomberg-Lippe kündigte Aufklärung an. Dennoch folgte im April der Förderstopp. Die Verhältnisse vor Ort würden derzeit analysiert, so eine Sprecherin der Staatskanzlei. Der Verein will jetzt erneut die Geldgeber durch seine Konzepte auf dem Papier überzeugen: "Wir hoffen, dass der Förderstopp aufgehoben wird."
Ein Sprecher des Landessportbundes forderte von den Verantwortlichen in Blomberg mehr als Worte: "Schutzkonzepte müssen jetzt vorgelegt und umgesetzt werden. Um zu sehen, dass ein klarer und echter Aufklärungswille besteht."
Die Damenmannschaft des HSG Blomberg-Lippe spielt aktuell in der Bundesliga und steht auf Platz vier.
Über das Thema berichtet die Lokalzeit OWL im Hörfunk am 08.05.2023.
