Spielzeug liegt auf dem Boden einer Kindertagesstätte. Im Hintergrund sind Kinder zu sehen. Symbolbild

Warum die "Weihnachtsbäckerei" in Kitas GEMA-Gebühren kostet

Stand: 15.12.2023, 21:04 Uhr

Klar wird in der Kita "Bärenhöhle" in Recke gerne das Lied "In der Weihnachtsbäckerei" auf der Adventsfeier gesungen. Geht aber nicht. Denn das würde Geld kosten und einen erheblichen Bürokratieaufwand verursachen.

Von Rolf Heutmann

Wenn in der Kita vor Publikum gesungen wird, kostet es Geld. Auch wenn nur die Omas, Opas und Eltern der Kinder dabei sind, kassiert die "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" ( GEMA) eine Gebühr für die Nutzung von Musik und Text im Auftrag der Urheber.

Björn Schmitz, SPD-Fraktionsvoritzender Gemeinderat Recke und zwei Mädchen in der Kita Bärenhöhle

Björn Schmit ist nicht generell gegen GEMA-Gebüren.

Der ehemalige Kita-Vorstand und Lokalpolitiker Björn Schmitz hat jetzt einen Stein ins Rollen gebracht. Er will nicht gegen die Gebühren an sich vorgehen. Ihm ist klar, die müssten gezahlt werden. Allerdings hat er gehört, dass einige Bundesländer für alle Kitas Rahmenverträge mit der GEMA abschließen und fragt sich: "Warum nicht auch NRW?" Doch die Landesregierung in Düsseldorf sperrt sich gegen eine pauschale Lösung und sieht die Verantwortung bei jeder einzelnen Kita.

Petition auf den Weg gebracht

Von Recke aus hat der SPD-Mann jetzt eine Petition auf den Weg Richtung Landtag gebracht. Denn das Verhalten dort kann er nicht nachvollziehen: "Da kann man sehen, dass in der NRW-Politik ein komplettes Desinteresse an den MitarbeiterInnen in den Kitas besteht." Denn jede einzelne Tagesstätte muss bislang einzeln zahlen. Und jede einzelne Einrichtung müsste den daraus entstehenden Bürokratiewust bewältigen.

Bis zu 150 Euro für die "Weihnachtsbäckerei"

Schild Kindertagesstätte Bärenhöhle Schild

Keine "Weihnachtsbäckerei" bei der Adventsfeier in dieser Kita in Recke.

Björn Schmitz hat nichts gegen die Gebühr für die Musikrechte. Über Pauschalverträge, die das Land abschließen könnte, bekämen die Urheber eine Vergütung. Aber weil die Sache gerade so verzwickt und noch nicht zentral geregelt ist, wird es in diesem Jahr auf der Adventsfeier in der "Bärenhöhle" in Recke still bleiben in Sachen "Weihnachtsbäckerei".

Immerhin werde das Thema inzwischen nicht nur in Düsseldorf, sondern auch schon in Berlin politisch diskutiert: "Es geht voran! Aus einem kleinen Dorf im Münsterland kann man auch landesweit etwas bewegen.", freut sich Björn Schmitz.        

Quellen: 

  • SPD Recke
  • Björn Schmitz, ehemaliger Vorsitzender des Elternbeirats Kita "Bärenhöhle"

Über dieses Thema berichtet der WDR auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Münsterland am 18.12.2023