30 Stunden Vorlesung in Münster, der Hörsaal ist voll.

30-Stunden-Marathonvorlesung an der FH Münster

Stand: 02.09.2024, 18:06 Uhr

Samir Salameh hält an der FH Münster eine 30-stündige Vorlesung, um alle Interessierten für Ingenieurwissenschaften zu begeistern. Wie das funktionieren kann.

Von Lilofee Fettich

Alle Blicke sind nach vorne gerichtet. Neben Stapeln von Büchern finden sich ein Modell der Hindenburg und sogar Lego-Konstruktionen – alles Werkzeuge, die Professor Salameh in den kommenden Stunden nutzen wird, man weiß nur noch nicht wofür.

Ein Professor mit Mission

Für den Professor eine Herausforderung

Der Ende 30-Jährige macht auch über seinen Instagram-Account Werbung für ein naturwissenschaftliches Studium.

Prof. Dr.-Ing. Samir Salameh ist jünger als man sich einen Professor für mechanische Verfahrenstechnik und Kreislaufwirtschaft vorstellt – und er kann sein Publikum mitreißen. Man spürt, dass er für sein Fachgebiet brennt. Das möchte er auch: In dem Hörsaal, in dem er die nächsten 30 Stunden verbringen wird, befinden sich nicht nur besonders strebsame Studierende, sondern auch Schülerinnen und Schüler.

30 Stunden Non-Stop-Wissen

In der Vorlesung will er Lust auf ein Ingenieurstudium machen. Salameh bietet den Studierenden einen Überblick über all das, was man in einem technischen Studiengang mitnehmen kann: Wie kann man Flugzeugabstürze und Mikroplastik verhindern? Wie braut man Bier? Und wo sind Ingenieure an allen möglichen Prozessen im Alltag beteiligt?

Die Idee für den Vorlesungs-Marathon kam ihm beim ARD-Tatort schauen. Es ging um das längste Fußballspiel der Welt und Salameh dachte sich, es müsste dann doch auch die längste Vorlesung der Welt geben. Im letzten Jahr hatte er bereits eine 24-Stunden-Vorlesung gehalten, jetzt sind es sechs Stunden mehr. „So können wir zweimal morgens die Schulzeiten mitnehmen“, sagt er.

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Vorlesung testet Grenzen

Trotz der offensichtlichen Herausforderung, 30 Stunden lang wach und konzentriert zu bleiben, bleibt Salameh gelassen. Sein Rezept: "Wenig Kaffee, viel Tee" und die motivierende Energie des Publikums.  Wer mit ihm die 30 Stunden wach bleibt, bekommt am Ende ein Zertifikat – und eine Überraschung.

Wenn Schülerinnen und Schüler da sind, hat es sich gelohnt!“

Mit Schülerinnen und Schülern der 11. Klasse des Technischen Gymnasiums im Publikum sieht Salameh sein Ziel bereits als erreicht an. Ihre aktive Teilnahme lässt hoffen, dass einige von ihnen sich nach dem Abitur für ein Ingenieurstudium entscheiden werden.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporterin vor Ort
  • Interview mit Prof. Salameh

Über dieses Thema berichten wir in der Lokalzeit Münsterland am 3. September um 19:30 Uhr.