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Arbeiterwohlfahrt OWL setzt Rotstift an

Stand: 24.08.2022, 17:31 Uhr

Die Arbeiterwohlfahrt OWL will in Zukunft deutlich sparen. Daher wird die AWO zum Beispiel das Frauenschutzzentrum Minden und ein Berufskolleg in Bielefeld schließen.

Eine Mutter-Kind-Kureinrichtung in Horn-Bad Meinberg und eine Einrichtung für Menschen mit Autismus sollen ebenfalls abgegeben werden. Betroffen von den Sparmaßnahmen sind etwa 150 bis 200 Beschäftigte.

Viele Ursachen

Zur Begründung heißt es von der AWO, dass Corona, der Fachkräftemangel und steigende Energiekosten die Zukunft der Wohlfahrt in der Region beeinflussen. Der Vorstand kritisiert die Sozialpolitik des Landes NRW. Als gemeinnütziger Verband dürfe die AWO keine Gewinne machen, werde aber gleichzeitig mit immer mehr Kosten belastet.

Schülerinnen und Schüler stehen vor der Schule und streiken

Rund 280 Schülerinnen und Schüler sind von der Schließung betroffen.

Die Schülerinnen und Schüler des Berufkollegs für das Sozial- und Gesundheitswesen in Bielefeld haben am Mittwoch für den Erhalt der Schule demonstriert. Sie wollen jetzt 900.000 Euro sammeln. So viel Geld sei nötig, damit die Schule bis Juli 2025 geöffnet bleiben und jeder die Ausbildung oder das Fachabitur beenden könne.

Kindertagesstätten sind nicht betroffen

Schulleiter Tobias Kämper kann die Entscheidung nicht nachvollziehen: "Wir sind alle schockiert. 280 Studierende können ihre Ausbildung nicht zu Ende führen. Es ist absolut paradox, eine Schule zu schließen, die Fachkräfte ausbildet und gleichzeitig ist der Fachkräftemangel so hoch."

Die Trägerschaft für die Kindertagesstätten soll nicht abgeben werden. Das hat der Bezirksverband in einer schriftlichen Stellungnahme mitgeteilt. Der Bereich der Kindertagesbetreuung sei eine große und wichtige Säule, die auch zukünftig kontinuierlich weiterentwickelt werde.

Die Arbeiterwohlfahrt ist einer der größten Sozialträger in der Region.