Die Zeche in Ibbenbüren von außen im Mittelpubnkt steht die Förderanlage mit dem Antriebsrad

Tödlicher Arbeitsunfall im Bergwerk Ibbenbüren

  • Unglück bei Demontagearbeiten
  • Bergmann äußerst versiert
  • Bergbaubehörde ermittelt

Von Petra Brönstrup

Am Montagmorgen (17.12.2018) ist im Bergwerk Ibbenbüren ein 29 Jahre alter Mitarbeiter tödlich verunglückt. Er wurde unter Tage in einer Wettertür, die die Luftzufuhr regelt, eingeklemmt.

Heinz-Werner Voß von der Geschäftsführung der RAG Anthrazit Ibbenbüren zeigte sich im Gespräch mit dem WDR entsetzt. "Der 29-Jährige war ein äußerst versierter Mitarbeiter. Ich kann mir einfach nicht erklären, wie das passieren konnte."

In Wettertür eingeklemmt

Nach Angaben von Voß war der 29-Jährige am Montagmorgen um 6 Uhr zusammen mit fünf Kollegen und einer Aufsichtsperson in den Schacht eingefahren. Sie sollten Demontagearbeiten ausführen.

"Zwischen 9 und 10 Uhr muss es dann zu dem Unglück gekommen sein. Der Mitarbeiter wurde in einer Wettertür eingeklemmt", sagte Voss. "Als die Kollegen den 29-Jährigen schließlich fanden, alarmierten sie sofort zwei Notärzte. Die versuchten noch, den Verunglückten zu reanimieren. Vergeblich." Es ist der erste tödliche Arbeitsunfall im deutschen Steinkohlenbergbau seit 2012.

Erfahrener Bergmann

Der 29-Jährige war seit 2006 auf der Zeche in Ibbenbüren beschäftigt. Er hatte hier seine Ausbildung zum Industriemechaniker gemacht. Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Zechenschließung wechselte der junge Mann 2016 zum Partnerunternehmen Start NRW, das dem Bergwerk Personal für die Demontage zur Verfügung stellt.

Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an

Nach dem Unglück haben die Aufsichtsbehörden die Ermittlungen aufgenommen, der Bergwerksbetrieb ging am Dienstag (18.12.2018) aber weiter. Die NRW-Bergbehörde in Dortmund, die für die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen durchführt, hofft, noch in dieser Woche die Kollegen des Verunglückten, insbesondere den Steiger, der die Gruppe unter Tage beaufsichtigt hatte, befragen zu können.

Der Steiger war als erster am Unfallort und hatte noch versucht, den verunglückten Bergmann wiederzubeleben. Er hatte einen Schock erlitten und war am Dienstag noch nicht vernehmungsfähig, so ein Sprecher der Bergbehörde.