Ein Spezialeinsatzkommando der NRW-Polizei (Archivbild).

Nach Anschlagsdrohungen: 16-Jähriger aus Osnabrück angeklagt

Stand: 10.08.2023, 14:56 Uhr

Nach mehreren Drohanrufen im vergangenen Jahr - auch gegen eine Schule in Münster - hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen einen 16-Jährigen aus Osnabrück erhoben. Er soll bundesweit Polizeidienststellen angerufen und Anschläge angekündigt haben.

Ein Amoklauf an einer Münsteraner Gesamtschule, ein Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Düsseldorf und eine Bombenexplosion in Köln - zwischen dem 25. Oktober und dem 27. Dezember vergangenen Jahres gab es eine Vielzahl solcher Drohungen, die per Anruf bei Polizeidienststellen in ganz Deutschland eingegangen sind. Jetzt hat die Generalstaatsanwaltschaft Anklage gegen den mutmaßlichen Täter erhoben.

Jugendlicher soll verantwortlich sein

Dabei soll es sich um einen 16 Jahre alten Jugendlichen aus Osnabrück handeln. Zum Teil habe er die Straftaten als Unterstützung der Terrormiliz Islamischer Staat angekündigt, heißt es. Die Anklage gegen ihn bezieht sich jetzt auf die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, das Vortäuschen von Straftaten und auf Missbrauch von Notrufen.

Verhandelt werden soll das Ganze am Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Osnabrücks - das Gericht hat den Eingang der Klage bestätigt. Weitere Auskünfte könnten nicht gegeben werden. Wegen des jugendlichen Alters des Angeschuldigten ist das Verfahren nicht öffentlich.

Beschuldigter ist auf freiem Fuß

Der 16-Jährige ist aktuell auf freiem Fuß. Er habe sich auch noch nicht zu den Vorwürfen geäußert, heißt es. Seine Drohanrufe im vergangenen Jahr wurden seitens der Polizei ernst genommen und lösten umfangreiche Einsätze aus. Nach dem Drohanruf im Dezember hatte die Polizei beispielsweise nacheinander mehrere Weihnachtsmärkte in Düsseldorf geräumt und mit schwerbewaffneten Einsatzkräften gesichert.

Über dieses Thema berichten wir am 10.08.2023 im Hörfunk auf WDR 2 in der Lokalzeit Münsterland.