Geschmückter Weihnachtsbaum ohne Nadeln

Weihnachtsbaum entsorgen - aber richtig

Stand: 05.01.2025, 06:00 Uhr

Ausgediente Weihnachtsbäume gehören weder in den Wald noch in die braune Tonne. Die gute Nachricht: Die legale Entsorgung ist gut geregelt - und gratis.

Egal ob der Weihnachtsbaum gleich nach dem Fest rausfliegt, erst traditionell am 6. Januar zum Fest der Heiligen Drei Könige oder sogar noch bis zum 2. Februar bleiben darf - bei der Entsorgung gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Weihnachtsbaum-Entsorgung: Praktisch und kostenlos

Tannen neben Mülltonnen

Zur Abholung bereit: Abgeschmückter Weihnachtsbaum

Richtig entsorgt wird der Baum, wenn man ihn restlos abgeschmückt am Straßenrand, neben der Mülltonne oder an ausgewiesenen Sammelplätzen von seinem jeweiligen Versorger abholen lässt. Die Termine gibt es auch im jeweiligen Abfallkalender.

So bietet die Kölner Müllabfuhr zum Beispiel vom 13. bis 31. Januar 2025 eine kostenlose Weihnachtsbaumabfuhr an. Wer ihn länger behalten will, kann ihn zwischen dem 6. Januar und dem 14. Februar 2025 zu einer der über 135 Sammelstellen im Veedel bringen. Manche Entsorger bieten ähnlich wie bei Sperrgut Anmeldeformulare für die Abholung an. In Essen gibt es sogar Rat bei einer Tannenbaum-Hotline der Stadt.

Baumbeseitigung gegen Spende

Vielerorts gibt es alternativ zu den Entsorgern auch Sammelaktionen von Pfadfindern oder Jugendfeuerwehren, die so oft mit einer kleinen Spende ihre Jugendarbeit mitfinanzieren können. In Schiefbahn sind es beispielsweise die Pfadfinder und in Warstein ist es der Feuerwehr-Nachwuchs. In Brilon werden ausgediente Weihnachtsbäume gegen eine Spende von 3 Euro eingesammelt. Der Erlös geht an das Deutsche Rote Kreuz.

Braune Tonne oder Entsorgung im Wald sind tabu

Die Braune Tonne hingegen sei der gänzlich falsche Ort zur Entsorgung, weil sich Stämme und Äste nicht für die Biovergärungsanlage eignen. Darauf weisen die Entsorgungsbetriebe in Essen hin.

Genau wie man vor dem Weihnachtsfest nicht einfach in den nächsten Wald gehen darf, um sich für sein Wohnzimmer einen passenden Christbaum zu schlagen, so darf man den legal gekauften nach dem Fest auch nicht einfach in den Wald, ein Feld oder über den Zaun in Nachbars Garten werfen. Beim Wegwerfen oder Entsorgen von Abfällen im Wald kann laut NRW-Umweltministerium ein Bußgeld fällig werden, das bei 30 Euro anfängt.

Sollte noch das Lametta an dem illegal entsorgten Weihnachtsbaum hängen, dürfte es teurer werden. So "nackt" wie der Baum ins Haus gekommen ist, sollte er dieses auch wieder verlassen.

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Aus alten Festtannen wird neue Wärme

Dass der Baum ordentlich und vor allem komplett abgeschmückt ist, hat einen ganz praktischen Nutzen: "Nur so können die Bäume anschließend weiterverarbeitet und wiederverwendet werden, zum Beispiel als Kompost oder Feuerungsmaterial für die Strom- und Wärmeversorgung", erklärt der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), die Interessenvertretung der kommunalen Versorgungs- und Entsorgungswirtschaft in Deutschland. In Essen werden zum Beispiel die rund 90.000 eingesammelten Tannenbäume zu Hackschnitzel geschreddert und zur Herstellung von Wärme und klimaneutralem Strom genutzt.

Knabberspaß für Dickhäuter

Elefanten fressen im Zoo in Köln  einen Weihnachtsbaum

Knabberzeug für Zoo-Elefanten: Aussortierte Tanne

Wer meint, er könnte mit seinem ausgedienten Christbaum auch einem Zoo oder Reiterhof etwas Gutes tun, ist auch auf dem Holzweg. Der Allwetterzoo Münster teilte auf WDR-Anfrage zwar mit, dass sich Elefanten und andere Tiere durchaus über Nadelbäume freuen, aber dies seien ausschließlich die von Händlern aussortierten. Die einst geschmückten aus Privatbesitz nach Baumschmuck-Resten zu durchforsten, sei zu aufwendig.

Katrin Beißmann vom Landesgestüt in Warendorf sieht für Pferde keine sinnvolle Weiterverwertung. Nadelbäume zählten nicht zur bevorzugten Pferdenahrung - zudem: "Die müssten ja sauber und unbehandelt sein." Dies bei Bäumen nach Privatgebrauch sicherzustellen, sei kaum möglich.

Weihnachtsbaum verfeuern? Lieber nicht!

Das Umweltbundesamt rät davon ab, den Weihnachtsbaum in seinem eigenen Ofen oder der Feuerschale im Garten zu verbrennen. In Öfen dürfte nur "gut (am besten zwei Jahre) getrocknetes und naturbelassenes Holz" benutzt werden. Der frisch ausgemusterte Weihnachtsbaum sei zu feucht.

Gefahr: "Beim Verbrennen entstehen deshalb hohe Staubemissionen und Teerablagerungen. Sind die Zweige sehr trocken, kann der Ofen zudem kurzzeitig überhitzt werden. Dabei können Ofentürscheiben dauerhaft milchig werden. Es besteht die Gefahr, dass die Ofentür dauerhaft undicht wird", erklärt das Umweltbundesamt.

Wer einen Komposthaufen im Garten hat, kann seinen Weihnachtsbaum auch einfach selbst kompostieren. Dazu Baum und Äste gründlich zerkleinern und auf den Kompost werfen. Die trockenen Zweige helfen, den Haufen zu durchlüften, rät die Verbraucherzentrale.

Künstliche Tanne hat schlechte Ökobilanz

Letztlich bleibt da ja auch noch der künstliche Weihnachtsbaum, den man alle Jahre wieder zusammenstecken kann. Aufgrund seiner immergrünen Zweige und der Lebensdauer für manchen attraktiv und bei entsprechendem Gebrauch schnell kostengünstiger, aber die Ökobilanz ist schlecht. Studien zeigen, dass künstliche Tannen 17 bis 20 Jahre aufgestellt werden müssen, ehe sie es da mit den echten aufnehmen können. Wenn der Kunstbaum dann doch mal ausgedient hat, gehört er laut Umweltbundesamt übrigens in die Restmülltonne.

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