Lavaflüsse nach Vulkanausbruch in Island | sv

00:59 Min. Verfügbar bis 17.03.2026

Vulkanausbruch auf Island: Was Touristen im Vulkangebiet beachten sollten

Stand: 17.03.2024, 09:20 Uhr

Auf Island ist in der Nacht zu Sonntag erneut ein Vulkan ausgebrochen. Wie sich Touristen richtig verhalten bei einem Ausbruch - und was sie bei Reisen in Vulkan-Regionen grundsätzlich beachten können.

Der Vulkan liegt in der isländischen Küstenregion Grindavik. Medien berichten von einer mehreren Kilometer breiten Erdspalte, die sich aufgetan hatte. Aus der tritt rot-orange glühende Lava aus. Ganz in der Nähe liegt die berühmte Touristenattraktion Blaue Lagune. In dem Thermalbad waren hunderte Leute in dem Badebecken. Die Attraktion musste geräumt werden. Das Leuchten der Lava war bis in die rund 40 Kilometer entfernte Hauptstadt Reykjavik zu sehen. Das isländische Wetteramt sagt, dass die Lava jetzt Richtung Meer fließt und in Richtung der Schutzbarrieren für den Ort Grindavik. Am Flughafen Keflavik wurden bisher keine Störungen gemeldet.

Das Geothermalbad Blaue Lagune

Die Touristenattraktion Blaue Lagune

Rettungskräfte beschwerten sich über Touristen, die aus Sensationsgier in die Region aufgebrochen seien. Dass man sich und andere auch als Tourist nicht in Gefahr bringen sollte, leuchtet vermutlich vielen ein. Doch was können Touristen darüber hinaus beachten und wo gibt es Informationen, die helfen können? Fragen und Antworten.

Wie verhalte ich mich als Reisender richtig bei einem Ausbruch?

Das Auswärtige Amt rät im Fall der Ausbrüche in Island grundsätzlich erst einmal dazu, die vom Ausbruch betroffenen Gebiete zu meiden und den Anweisungen der isländischen Behörden zu befolgen. Es ist sinnvoll, sich über aktuelle Warnmeldungen und Wetter- und Straßenverhältnisse zu informieren - etwa bei der Icelandic Association for Search and Rescue.

Wenn man unerwartet trotzdem von einem plötzlichen Ausbruch überrascht werden sollte, gibt es verschiedene Empfehlungen des Helmholtz-Zentrums Potsdams - je nach Art der Gefahr.

  • Bei einer plötzlichen Explosion: Genau beobachten, ob Steine oder Felsbrocken hochgeschleudert werden und ausweichen. Den Kopf mit einem Helm oder Rucksack schützen und hinter Felsen oder Klippen Schutz suchen.
  • Asche und Dampf: Nach Möglichkeit nicht in die Mischungen aus Wasserdampf, giftigen Gasen, Asche und Staub geraten bzw. sich schnell herausbewegen. Zum Schutz ein angefeuchtetes Tuch oder ein Stück Kleidung vors Gesicht halten.
  • Risse und Spalten öffnen sich und/oder Lava tritt aus: Höheres Gelände aufsuchen, Abstand vom Lavastrom halten
  • Pyroklastische Ströme: Abstand halten von den extrem gefährlichen und sehr heißen Vulkanwolken - notdürftigen Schutz vor Ausläufern der Wolke kann ein angefeuchtetes Tuch oder ein Stück Kleidung bieten
  • Schlammströme: Höheres Gelände aufsuchen. Am besten Wanderungen direkt nach einem Ausbruch vermeiden - die Ströme können entstehen, wenn Asche und Regen oder Schneeschmelze zusammentreffen. Besondere Vorsicht in der Nähe von Wasserläufen.

Was sollte ich bei einer Reise in eine Vulkan-Region grundsätzlich beachten?

Wer eine Reise in eine Vulkan-Region plant, sollte sich auf jeden Fall vorher gut informieren, raten Geo-Fachleute vom Helmholtz-Zentrum Potsdam. Erste Infos bekommt man zum Beispiel mit nur wenigen Klicks beim Auswärtigen Amt.

Bei Vulkanwanderungen sei es sehr wichtig, die aktuelle Aktivität des Vulkans zu kennen. Infos dazu gibt es bei Touristenbüros und lokalen Behörden. Die können für Wandertouren oft auch noch mal Experten vermitteln, die sich vor Ort gut auskennen.

An einigen Vulkanen wie dem Stromboli gibt es geführte Touren auch zu Ausbrüchen - laut dem Helmholtz-Zentrum Potsdam sollte man darauf achten, "dass diese Art Ausflüge grundsätzlich nur mit ausgewiesenen Führern bei seriösen Veranstaltern gemacht werden". Es sei außerdem wichtig, sich an die Anweisungen der Führer zu halten. Auch dann bestehe allerdings noch ein Risiko.

Wichtigste Ausrüstung für einen Vulkanbesuch:

• Handy oder Satellitentelefon
• Helm
• Atemschutz
• Feste Schuhe
• Spitzhacke
• Gefahrenkarte

Weitere Infos und wie man sich bei einem Vulkanausbruch verhalten sollte, gibt es in dieser Übersicht des Helmholtz-Zentrum Potsdam.

Auch Vesuv könnte wieder ausbrechen

Diese Woche hatte auch der Vulkan Vesuv für Schlagzeilen gesorgt. In der Region um die süditalienische Großstadt Neapel war es zu einem Erdbeben gekommen. Nach Angaben des nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie lag die Stärke des Bebens bei 3,0. In den sozialen Netzwerken berichteten Anwohner von Erschütterungen über mehrere Minuten hinweg. Nach Angaben des Forschungszentrums lag das Epizentrum in einem dicht besiedelten Gebiet.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Isländisches Wetteramt
  • Helmholtz-Zentrum Potsdam
  • Auswärtiges Amt

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