Zu einer Kundgebung in Düsseldorf kamen am Vormittag nach Gewerkschaftsangaben rund 4.000 Beschäftigte aus verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens. Die Demonstranten riefen Slogans wie "Ohne uns kein Geschäft" oder "Heute ist kein Arbeitstag, heute ist ein Streiktag". Es ging um die Tarifkonflikte im Einzelhandel und im Großhandel. Bestreikt wurden zum Beispiel Standorte von Rewe, Kaufland, Edeka, Zara und Metro.
Streik-Auswirkungen laut Arbeitgebern gering
Nach Darstellung von Firmen hielten sich die Auswirkungen der Arbeitsniederlegungen in Grenzen. Der Lebensmittelhändler Kaufland teilte mit, dass die Filialen in Dortmund am Mittwoch trotz des Arbeitskampfes regulär geöffnet seien. "Die Kunden können wie gewohnt ihre Einkäufe tätigen", hieß es in einer Firmenmitteilung.
Die Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer warf den Arbeitgebern vor, die Folgen der hohen Inflation für die Beschäftigten zu ignorieren und nur mickrige Einkommenserhöhungen zu bieten. Sie forderte ein verhandlungsfähiges Angebot, "das der Lebensrealität gerecht wird".
Verdi fordert 2,50 Euro mehr Stundenlohn
Warnstreik im Einzelhandel
Verdi setzt sich im bevölkerungsreichsten Bundesland für 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde ein. Die Arbeitgeber legten in der ersten Verhandlungsrunde im April ein Angebot in Höhe von drei Prozent zum Abschlussmonat und weitere zwei Prozent ab dem 1. Mai 2024 vor. Darüber hinaus sieht es die Zahlung von Inflationsausgleichsprämien vor. Die Verhandlungen für den Einzelhandel werden am 22. Mai in Recklinghausen fortgesetzt.
Im Groß- und Außenhandel NRW fordert Verdi eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Hier hatten die Arbeitgeber im April ein erstes Angebot vorgelegt, das eine Erhöhung von 4 Prozent zum 1. Dezember 2023 und eine weitere um 2,1 Prozent zum 1. Dezember 2024 sowie Inflationsausgleichsprämien vorsah. In Groß- und Außenhandel sollen die Verhandlungen am 25. Mai 2023 in Düsseldorf fortgesetzt werden.