Corona-Ticker vom Freitag (23.04.2021) zum Nachlesen

Stand: 23.04.2021, 19:57 Uhr

  • Gebauer: "Notbremse" für NRW-Schulen ab Montag
  • In der EU wohl bald mehr Impfungen als geplant
  • Impfungen für chronisch Kranke im Mai in NRW-Impfzentren
  • 27.543 Neuinfektionen in Deutschland
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

"Notbremse" für NRW-Schulen greift ab Montag

Ab Montag gilt für viele Schülerinnen und Schüler in NRW erneut Distanzunterricht. Denn in zahlreichen Kreisen und kreisfreien Städten greift wegen der hohen Corona-Infektionszahlen die neue bundesweite "Notbremse".

"Wir haben uns danach zu richten und haben auch die Schulen entsprechend informiert, was das dann für sie heißt", sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Abend in der "Aktuellen Stunde". Dass die Entscheidung, wann Distanzunterricht gelte, von einer einzigen Zahl abhänge, halte sie jedoch nach wie vor für falsch. "Dieses sture Schauen auf die Inzidenz", so Gebauer, "ist für Bildungseinrichtungen nicht der richtige Weg."

Für viele Schülerinnen und Schüler in NRW gilt ab Montag wieder Distanzunterricht. | Bildquelle: WDR / picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Die neue, bundesweite Regelung ist diese: In Kreisen und kreisfreien Städten mit einer Wocheninzidenz von über 165 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ist Präsenzunterricht untersagt - und zwar dann, wenn dieser Wert an drei aufeinanderfolgenden Tagen vom Robert Koch-Institut gemeldet wurde. Die Notbremse tritt dann am übernächsten Tag in Kraft.

Eine Ausnahme gilt für Abschlussklassen und Förderschulen, erläuterte das Schulministerium. Alle Abschlussprüfungen - auch die am Freitag angelaufenen Abiturprüfungen - könnten planmäßig im Präsenzbetrieb stattfinden. Zudem werde pädagogische Notbetreuung eingerichtet.

Eine Liste aller Kreise und Städte, in denen am Montag Distanzunterricht gilt, hat die Landesregierung noch nicht veröffentlicht. Über den Verlauf der jeweiligen Sieben-Tage-Inzidenz informiert das Landeszentrum Gesundheit auf seiner Website:

19.37 Uhr: Lockerungen in mehreren europäischen Staaten

Nicht nur Österreich will seine Corona-Maßnahmen stark lockern, sondern auch die Slowakei und ein Großteil Italiens, wie ebenfalls heute bekannt geworden ist. In Italien sollen ab Montag Restaurants und Bars vielerorts wieder im Außenbereich für Gäste öffnen können.

Gesundheitsminister Roberto Speranza wollte am Freitag entsprechende Anordnungen unterzeichnen. Dabei wiesen Gesundheitsexperten im wöchentlichen Corona-Lagebericht auf den weiter erhöhten Sieben-Tage-Inzidenzwert von 157 hin. Hoch seien auch die Patientenzahlen auf den Intensivstationen.

17.53 Uhr: Nächtliche Ausgangssperre betrifft auch Durchreisen

Die ab Samstag geltende bundeseinheitliche Corona-Notbremse untersagt in der Regel auch die nächtliche Reise durch betroffene Kreise und kreisfreien Städte. Ausgangsbeschränkung bedeute "nicht rauszugehen, heißt also auch nicht zu reisen", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag. Ausnahmen aus "triftigen Gründen" seien gesetzlich geregelt.

Zudem ist nach Angaben des Bundesinnenministeriums der Transit durch einen betroffenen Kreis oder eine Stadt möglich, wenn am Ausgangs- und Zielort der Reise die Inzidenz unter der 100er-Grenze liegt.

16.45 Uhr: EMA betont erneut die Vorteile von Astrazeneca

Die Europäische Arzneimitelbehörde EMA hat sich noch einmal für den Impfstoff von Astrazeneca ausgesprochen. Er hätte mehr Vorteile als Risiken bei Erwachsenen jeden Alters.

Die seltenen Fälle von Blutgerinnseln nach einer Astrazeneca-Impfung in Verbindung mit einer Vorerkrankung seien einem Mangel an Blutplättchen geschuldet, so die EMA. In NRW wird der Impfstoff zurzeit vor allem an Menschen ab 60 Jahren verimpft.

15.59 Uhr: Österreich wagt fast komplette Öffnung

Österreich wagt die Rückkehr zur weitgehender Normalität. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat mitgeteilt, dass Geschäfte praktisch aller Branchen ab 19. Mai wieder öffnen dürfen. Und das, obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in Österreich höher liegt als in Deutschland. Besucher von Restaurants, Geschäften, Museen und Sportveranstaltungen müssen aber negative Corona-Tests vorlegen.

15.44 Uhr: Urteil - Ausgangsbeschränkung in Wuppertal rechtmäßig

Die von der Stadt Wuppertal verhängte nächtliche Ausgangsbeschränkung ist nach einem Gerichtsbeschluss rechtmäßig. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf lehnte einen Eilantrag eines Wuppertalers gegen die Allgemeinverfügung der Stadt nach eigenen Angaben ab. Die bisherigen Maßnahmen hätten nicht dazu geführt, die Zahl der Neuinfektionen ausreichend zu senken.

Da die Infektionswege nicht lokalisierbar beziehungsweise auf bestimmte Ereignisse eingrenzbar seien, erscheine es nur konsequent, persönliche Kontakte der Menschen auf das absolut notwendige Maß zu beschränken, so das Gericht. Außerdem sei die Ausgangsbeschränkung verhältnismäßig, weil sie nur abends und nachts gelte.

15.05 Uhr: Steinmeier unterzeichnet Gesetz zu Corona-Hilfsfonds

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das Gesetz zum Finanzrahmen der Europäischen Union bis 2027 unterzeichnet. Das Gesetz umfasst auch einen Corona-Hilfsfonds in Höhe von 750 Milliarden Euro. Damit sollen die EU-Staaten die Wirtschaft wieder ankurbeln. Das Geld ist vor allem für Klimaschutz- und Digitalisierungsprojekte vorgesehen.

14.53 Uhr: SPD-Abgeordneter Post klagt gegen Infektionsschutzgesetz

Am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ist ein Eilantrag des SPD-Bundestagsabgeordneten Florian Post gegen das bundeseinheitliche Infektionsschutzgesetz eingegangen. Ein SPD-Bundestagsabgeordneter habe zusammen mit vier weiteren Personen eine Verfassungsbeschwerde eingereicht und eine einstweilige Anordnung beantragt, sagte ein Gerichtssprecher. Post gab bekannt, dass er einer der Beschwerdeführer ist.

Mit dem Eilantrag soll erreicht werden, dass das Infektionsschutzgesetz bis zur endgültigen Entscheidung außer Kraft gesetzt wird. Die von der FDP und den Freien Wählern angekündigten Klagen waren am Freitagmittag noch nicht eingegangen. Wann die Verfassungsrichter entscheiden, ist nach Angaben des Sprechers noch nicht absehbar.

14.25 Uhr: In der EU werden wohl bald mehr Menschen geimpft sein als geplant

Ein Großteil der EU-Bürger kann nach Einschätzung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen deutlich früher gegen das Coronavirus geimpft werden als ursprünglich gedacht. Sie sei zuversichtlich, dass es im Juli genügend Impfstoff gebe, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen, sagte sie bei einem Besuch des Pfizer-Werks im belgischen Puurs.

Bislang war dieses Ziel für den 21. September angepeilt. Zuletzt hatte bereits EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton in Aussicht gestellt, dass bis Mitte Juli ausreichend Impfstoff an die EU-Staaten geliefert werden würde, um rund 70 Prozent der Erwachsenen zu schützen.

13.20 Uhr: Chronisch Kranke werden ab Mai auch in Impfzentren geimpft

Chronisch kranke Menschen können sich ab 30. April Termine für Impfungen in den Impfzentren besorgen. Im Mai solle vor allem jene Gruppe in den Zentren geimpft werden. Das sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittag in einer Pressekonferenz zur Corona-Lage. Auch alle Über-70-Jährigen sollten sich bis dahin einen Impftermin besorgen, bat Laumann.

Laumann informierte, dass das Land am Donnerstag 48.000 Impfdosen von Johnson & Johnson erhalten habe. Diese sollen komplett Obdachlosen zur Verfügung gestellt werden. Denn dieser Impfstoff habe den Vorteil, dass nur eine Impfung nötig ist.

13.00 Uhr: Laumann - Lage in Kliniken "beherrschbar"

Wie Laumann berichtete, sei die Lage auf den Intensivstationen in NRW zwar angespannt, derzeit aber beherrschbar. "Von einer Kathastrophenmedizin, von einer Triage an Menschen sind wir in Nordrhein-Westfalen ganz eindeutig weit entfernt."

Die Lage in den Krankenhäusern in NRW beschrieb er in Zahlen so:

  • 3.844 Covid-19-Patienten sind in stationärer Behandlung
  • 1.077 davon auf den Intensivstation
  • 803 davon mit Beatmung
  • 748 Intensivbetten sind frei
  • 465 davon mit Beatmungsmöglichkeiten

Laumann zeigte sich froh darüber, dass auch die bundesweite "Notbremse" einen Anreiz für Schnelltests vorsehe. Denn damit würden viele positive Corona-Fälle entdeckt.

12.10 Uhr: Laut Spahn geänderte Einreiseverordnung für Geimpfte in Planung

Die Bundesregierung arbeitet nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn daran, die Einreiseverordnung für Geimpfte zu ändern. Ziel ist es, die Testauflagen für Personen mit Impfschutz zu reduzieren, sagte der CDU-Politiker heute auf der Bundespressekonferenz in Berlin.

Der Bundesgesundheitsminister gab außerdem Auskunft zur Corona-Lage im Land. Demnach gebe es in Deutschland aufgrund der hohen Infektionslage derzeit eine "sehr starke Belastung" der Intensivsationen.

12.05 Uhr: Ganze Jahrgangsstufe in Quarantäne

Eine ganze Jahrgangsstufe des Ville-Gymnasiums in Erftstadt ist in Quarantäne. Nach Angaben der Schulleiterin sind insgesamt 105 Schüler des Abiturjahrgangs betroffen. Die Englischprüfung fiel deshalb heute aus. Ob die Schüler an der nächsten Abi-Prüfung am Dienstag teilnehmen können ist offen. Erst ab morgen können sich die Betroffene mit einem Schnelltest von der Quarantäne freitesten. Ein Schüler der Jahrgangsstufe wurde am Mittwoch positiv getestet.

11.50 Uhr: Bühnenverein kritisiert #allesdichtmachen

Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda, hat die Internetaktion #allesdichtmachen teils bekannter Schauspielerinnen und Schauspieler kritisiert. Die Aktion zeige, "wie zunehmend fragil die Lage in unserer Gesellschaft ist", sagte der SPD-Politiker der dpa.

"Sie zeigt auch, dass wir uns kümmern müssen und die Widersprüche unserer Zeit aussprechen und diskutieren müssen. Aber bitte konstruktiv und nicht bloß sarkastisch", wandte Brosda ein. "Das, was sich im Moment falsch anfühlt, ist schließlich bei aller Kritik im Detail im Kern richtig und notwendig", sagte der Bühnenvereins-Präsident mit Blick auf die Corona-Maßnahmen. "Es ist wichtig, dass wir diese Widersprüche aushalten."

11.42 Uhr: Kreis Borken fürchtet Lockerungen in Niederlanden

Während sich der Kreis Borken wegen der hohen Corona-Inzidenz auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen einstellt, heben die Niederlande diese in der kommenden Woche auf. Ab dem 28. April dürfen beispielsweise in Enschede wieder Menschen draußen sitzen, zumindest zwischen 12 und 18 Uhr. Auch Konzerte soll es wieder geben, mit begrenzter Gästezahl und negativem Schnelltest. 

Kai Zwicker, der Landrat des Kreises Borken, sieht das kritisch. Es locke die Deutschen über die Grenze. "Nach menschlichem Ermessen ist genau damit zu rechnen", so Zwicker. 

11.18 Uhr: Hochschulen fordern Klarstellung bei Notbremse

Die Hochschulen fordern von der Bundesregierung schnelle Klarstellungen im Zusammenhang mit der sogenannten Bundes-Notbremse, die heute in Kraft tritt. Man hoffe auf zügige Klärung durch die angekündigten Rechtsverordnungen, sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Peter-André Alt. "Für Präsenz erfordernde Lehrveranstaltungen und Prüfungen sowie für die Bibliotheksleihe sollten (...) unverzüglich Ausnahmeregelungen getroffen werden."

In der Bundes-Notbremse werden Hochschulen in einem Atemzug mit Schulen genannt: Überschreitet die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 100, so wird Wechselunterricht ab dem übernächsten Tag Pflicht. Ab 165 ist ab dem übernächsten Tag Präsenzunterricht verboten.

10.23 Uhr: Thrombose-Meldungen bei Astrazeneca "sehr gering"

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, betont, der neue Impfstoff der Firma Johnson & Johnson sei sicher und wirksam, vor allem bei Personen im Alter von über 60 Jahren. "Wir freuen uns auf vier zugelassene Impfstoffe", sagte Cichutek heute in Berlin. Die Melderaten zu den ungewöhnlichen Thrombosen bei Astrazeneca seien "weiterhin sehr gering". Noch geringer seien sie beim Impfstoff von Johnson & Johnson.

10.14 Uhr: Mobilität laut RKI gesunken, Fallzahlen auf Plateau

Lars Schaade, Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), hat eine stark gesunkene Mobilität für das "aktuellen Plateau der Inzidenzzahlen" verantwortlich gemacht. Die Fallzahlen seien aber noch auf zu hohem Niveau. "Sie steigen nicht mehr an, sinken aber auch nicht", sage Schaade heute in Berlin. Für eine Entwarnung sei es noch zu früh.

Die Zahl der Krankenhaus-Einlieferungen steige weiter, besonders bei den 35-59-Jährigen. Zudem gebe es weiterhin etwa 1.000 Corona-Tote pro Woche. Zudem würden Studien zufolge zehn Prozent der Infizierten an Long Covid erkranken.

9.21 Uhr: DFB-Pokalfinale ohne Zuschauer

Das DFB-Pokalfinale in Berlin wird als Geisterspiel ausgetragen. Aufgrund der derzeit gültigen Corona-Verordnungen sei ein Antrag auf Zulassung von Zuschauern für das Endspiel am 13. Mai im Berliner Olympiastadion nicht rechtzeitig möglich, teilte der Deutsche Fußball-Bund heute mit. Daher gelten für das Pokalfinale wie in der Fußball-Bundesliga die Bedingungen des Sonderspielbetriebs ohne Zuschauer.

9.16 Uhr: Fachverbände fordern schnelle Impfung von Menschen mit Behinderung

Angesichts von Corona-Ausbrüchen mit Todesfällen in Wohneinrichtungen fordern Fachverbände, Menschen mit Behinderung und Mitarbeiter umgehend zu impfen. Menschen mit Behinderung seien in sehr vielen Fällen auch pflegebedürftig und lebten häufig in Einrichtungen oder Wohngruppen, wo sie einem sehr hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt seien, erklärten die fünf Fachverbände der Behindertenarbeit heute in Berlin.

In verschiedenen Einrichtungen habe es jüngst Ausbrüche mit schweren Verläufen und Todesfällen gegeben. Deshalb müssten Menschen mit Behinderung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Angehörige und Assistenzkräfte, die sie unterstützen, jetzt geimpft werden, bevor es zu weiteren Corona-Infektionen komme.

9.03 Uhr: Verbraucher gewöhnen sich an Online-Käufe

Deutsche Verbraucher gewöhnen sich einer Studie des Ifo-Instituts zufolge zunehmend an den Online-Kauf von Bekleidung sowie Haushaltswaren und -geräten. Während der Öffnungen nach dem Corona-bedingten Lockdown im Sommer 2020 sei das Verhältnis Offline- zu Onlinehandel nahezu auf Vorkrisenniveau zurückgekehrt.

Doch seitdem habe der Internethandel fast stetig angezogen und Anfang Dezember zum Weihnachtsgeschäft bei Haushaltsgeräten bei 250 Prozent des Vorkrisenniveaus gelegen, wie aus der heute veröffentlichten Untersuchung der Münchner Forscher in Kooperation mit der TU München und der Digitalbank N26 hervorgeht. Im Februar sei dieser Wert sogar auf 350 Prozent gestiegen.

8.48 Uhr: Todesfälle in NRW im März auf niedrigstem Stand seit 2014

Trotz Corona-Pandemie ist die Zahl der Sterbefälle in Nordrhein-Westfalen im März auf den niedrigsten Stand seit 2014 gesunken. Im März 2021 starben in NRW etwa 17.200 Menschen, wie das Statistische Landesamt (IT.NRW) heute mitteilte. Das waren rund elf Prozent weniger als im März des Vorjahres (2020: 19.400). Im März 2014 seien gut 17.000 Todesfälle verzeichnet worden.

Im Januar dieses Jahres hatte die Zahl der Todesfälle mit fast 21.340 aber noch um fast 3.000 höher gelegen als im Januar 2020 (18.368). Insgesamt lag die Zahl der Todesfälle im ersten Quartal 2021 etwas höher als im Vorjahreszeitraum.

8.30 Uhr: Ärzteschaft fordert schnelleres Impfen und Nutzung aller Bestände

Die Bundesärztekammer fordert beim Impfen mehr Tempo und eine pragmatische Verteilung ungenutzter Impfstoff-Bestände. "Es ist nicht hinnehmbar, dass in Deutschland mehr als fünf Millionen Impfdosen ungenutzt gelagert werden, während sich täglich tausende Menschen neu mit Corona infizieren", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitagsausgaben).

Ziel müsse sein, schnellstmöglich viele Menschen gegen das Virus zu immunisieren. "Dafür müssen die in den Impfzentren zurückgehaltenen Reserven für die Zweitimpfung so weit wie möglich aufgelöst werden. Das ist aufgrund der erwartbaren Liefermengen im zweiten Quartal vertretbar", sagte Reinhardt. Alle weiteren ungenutzten Impfdosen sollten so schnell wie möglich an die Arztpraxen weitergegeben werden. Dort blieben in der Regel keine Impfstoffe liegen, auch weil die Impfverordnung den Ärzten Spielraum bei der Umsetzung der Impfreihenfolge einräume.

7.49 Uhr: Zoos machen Millionenverluste

Deutsche Zoos haben nach Verbandsangaben seit Beginn der Pandemie Millionenverluste gemacht. "Wenn man jetzt weiß, dass die täglichen Kosten für Zoos sehr hoch sind, kann man sicherlich nachvollziehen, dass dies die größte Krise für die deutschen Zoos seit dem Zweiten Weltkrieg ist", sagte Sebastian Scholze, Pressesprecher des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Pfleger und Veterinäre kümmerten sich um die Tiere, auch wenn keine Besucher kommen. "Ein Zoo lässt sich nicht so einfach herunterfahren wie vielleicht ein Autowerk", erklärte Scholze. Mehrere Zoos gaben dem RND gegenüber an, dass unter anderem bei Bau- und Modernisierungsvorhaben gespart werde. Die Versorgung der Tiere leide nicht.

7.32 Uhr: Fast alle NRW-Regionen über Inzidenz 100

Fast alle Kreise und kreisfreien Städte in NRW liegen über der Wocheninzidenz von 100 und müssen damit schon bald mit den verschärften Maßnahmen der bundesweiten Notbremse rechnen. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) lagen am Morgen nur noch Coesfeld (92,9) und Höxter (73,4) unter der Inzidenz von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen.

Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf 181. Am Donnerstag hatte der Wert bei 173,4 gelegen. Binnen 24 Stunden kamen laut RKI 6.940 Neuinfektionen und 43 Tote in NRW hinzu.

Spitzenreiter bei der Wocheninzidenz war die Ruhrgebietsstadt Herne, die als einzige NRW-Stadt die Schwelle von 300 überschritten hat. Allein 16 weitere Regionen lagen über dem Wert von 200.

7.07 Uhr: Laumann: Prio-Aufhebung bei ausreichend Impfstoff

NRW-Gesundheistminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Aufhebung der Impf-Priosierung im Juni an eine höhere Menge an Impfstoff geknüpft. "Ich glaube schon, dass es man im Juni, wenn eine wesentlich höhere Menge Impfstoff ankommt, machen kann", sagte Laumann bei WDR 5. Man habe in NRW strategisch geimpft und bei den Älteren angefangen. Wenn man diese Gruppen geimpft habe, könne man den Impfstoff für alle freigeben. "Das macht die Sache unkomplizierter", so Laumann.

Zur Freigabe des Impfstoffs von Astrazeneca erklärte Laumann, dass weiter die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gelte, diesen nur an Über-60-Jährige zu verimpfen. Eine Impfung von Jüngeren mit dem Astrazeneca-Impfstoff sei aber dennoch möglich. "Es ist auch so: Wenn ein Patient sagt 'Ich mache das' und der Arzt sagt, das ist vertretbar, dann ist es auch nicht verboten", erklärte der CDU-Politiker. Das Land halte sich aber an die Empfehlung der Stiko.

Zur Testkampagne in NRW erklärte Laumann: "Wir haben in den letzten vier Wochen in NRW bei der Bürgertestung 35.000 infizierte Menschen rausgezogen."

6.39 Uhr: Ehtikerin für Impfung in sozialen Brennpunkten

Die Vorsitzende des Europäischen Ethikrats, Christiane Woopen, hat sich für eine schnelle Änderung der Impfreihenfolge ausgesprochen. "Es war richtig, mit den Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen zu beginnen. Aber jetzt sollte der Kreis schnell erweitert werden", sagte die Kölner Medizin-Professorin der "Rheinischen Post". "Es gibt die sozialen Brennpunkte, wo Menschen beengt leben. Es gibt aber auch die Lehrkräfte und Personen mit schweren Vorerkrankungen, die sehnsüchtig auf eine Impfung warten. Deshalb müssen wir Priorisierung mit Pragmatismus verbinden", so die Wissenschaftlerin, die bis 2016 auch Vorsitzende des Deutschen Ethikrats war.

Woopen befürchtet mehr soziale Ungleichheit als Folge der Corona-Pandemie. "Ich würde Impfmobile in sozial schwierige Viertel schicken. Zu den Familien und an Arbeitsorte, wo es Probleme mit dem Abstandhalten gibt. Zu den Menschen mit schlechtem Zugang zum Gesundheitssystem", sagte die Kölner Professorin.

6.00 Uhr: Braun bestätigt geplante Aufhebung von Impf-Priorität

Kanzleramtsminister Helge Braun hat die Pläne der Bundesregierung bestätigt, die Impf-Priorisierung Anfang Juni aufzuheben und so breitere Gruppen vor dem Coronavirus schützen zu können. "Wir bekommen momentan wirklich von Woche zu Woche mehr Impfstoff", sagt der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagausgabe) in einem Vorabbericht. Und das könnte für viele Menschen bedeuten, dass sie sich deutlich früher impfen lassen können als vielleicht befürchtet.

Der Zeitplan sehe folgendermaßen aus: "Wenn die Hersteller, so liefern, wie sie es uns versprochen haben, dann werden wir im Laufe des Mai so viel Impfstoff bekommen, dass wir allen, die eine Priorisierung haben, ein Impfangebot machen können", sagt Braun.

6.00 Uhr: 27.543 Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut innerhalb von 24 Stunden 27.543 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Da sind 1.712 mehr als vor einer Woche. In der Zahl der heute gemeldeten Neuinfektionen könnten Nachmeldungen aus Nordrhein-Westfalen vom Vortag enthalten sein. Eine größere Zahl von Meldungen der NRW-Gesundheitsämter waren zuvor aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht vollständig übermittelt worden. Außerdem wurden 265 Todesfälle registriert.

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